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Iran-Israel-Konflikt: Trump äussert sich zu möglichem Regime-Wechsel

epa12190478 Israeli emergency teams work at the site of an Iranian missile strike on a residential building complex in Tel Aviv, Israel, 22 June 2025. Israel and Iran have been exchanging fire since I ...
Ein durch iranische Raketen zerstörtes Wohnhaus in Tel Aviv: Der Iran reagiert auf den US-Angriff mit massivem Raketenbeschuss Israels.Bild: keystone
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«Make Iran Great Again»: Trump äussert sich zu möglichem Regime-Wechsel im Iran

Die wichtigsten Ereignisse im Nahen Osten in der Übersicht, fortlaufend aktualisiert.
21.06.2025, 18:3323.06.2025, 02:10
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Das Wichtigste in Kürze

  • Vor einer Woche hat Israel einen Grossangriff auf Ziele in Iran gestartet. Beide Länder sprechen inzwischen von Krieg.
  • Israel sieht sich existenziell bedroht und geht darum gegen das iranische Atomprogramm sowie gegen die Bedrohung durch ballistische Raketen vor.
  • Israelische Kampfjets attackierten zunächst etwa 100 Ziele – nukleare wie militärische. Dabei wurde die Atomanlage Natans schwer beschädigt.
  • Seither eskalieren die gegenseitigen Angriffe. Israel eliminierte hochrangige Militärs und geht vor allem gegen die Islamischen Revolutionsgarden vor. Iranische Streitkräfte haben ihrerseits wiederholt hunderte Raketen auf Israel abgefeuert. Auf beiden Seiten gibt es auch zivile Opfer.
  • In der Nacht auf Sonntag griffen die USA in den Krieg ein und attackierten drei iranische Atomanlagen. Die Folgen dieses Angriffs sind noch nicht absehbar.
  • Die drei europäischen Grossmächte Deutschland, Frankreich und Grossbritannien wollten zuvor mit Iran verhandeln und trafen dessen Aussenminister am Freitag in der Schweiz.

Die neusten Entwicklungen im Liveticker

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23:20
Trump äussert sich zu möglichem Regime-Wechsel im Iran
US-Präsident Donald Trump hat sich auf seiner Plattform Truth Social zu einem möglichen Umsturz des Regimes in Teheran geäussert. Zwar sei es politisch nicht korrekt, den Begriff «Regime-Wechsel» zu nutzen, doch «wenn das derzeitige iranische Regime nicht in der Lage ist, den Iran wieder gross zu machen (im Original: Make Iran Great Again), warum sollte es dann nicht einen Regimewechsel geben? MIGA!», so Trump in Anlehnung an seinen Slogan MAGA («Make America Great Again»).



In einem weiteren Beitrag spricht Trump von «monumentalen» Schäden an den iranischen Nuklearanlagen. Das US-Militär habe «grosses Geschick bewiesen». (hkl)
22:24
Selenskyj lobt US-Entschlossenheit in Nahost
Mit Blick auf die aktuelle Entwicklung in Nahost hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den amerikanischen Militärschlag gegen Teheran indirekt unterstützt und sich zugleich entschieden gegen die Verbreitung von Atomwaffen ausgesprochen. «Es ist wichtig, dass es eine amerikanische Entschlossenheit gibt, dies zu tun - die Entschlossenheit von Präsident Donald Trump», sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Doch neben den militärischen Einsätzen müsse auch die Diplomatie zu Wort kommen.

Die Diplomatie müsse überall funktionieren, betonte der ukrainische Staatschef. «Im Nahen Osten, in der Golfregion, und hier in Europa, in der Ukraine.» Denn wenn Kremlchef Wladimir Putin alle Friedensvorschläge, auch die amerikanischen, ablehne, sei es nicht verwunderlich, dass auch Teheran sie ablehne. «Aber sie alle müssen die Kraft der internationalen Solidarität und die Unzulässigkeit jeder Ausbreitung des Terrors spüren», sagte Selenskyj. (sda/dpa)
21:56
IAEA-Chef: «Niemand kann unterirdische Schäden an Fordo bewerten»
Nach dem US-Angriff auf Atomanlagen im Iran hat der Chef der Internationalen Atomenergieagentur IAEA, Rafael Grossi, dem UN-Sicherheitsrat den seiner Behörde bekannten Zustand der drei attackierten Anlagen beschrieben.

An der gut befestigten unterirdische Uran-Anreicherungslage Fordo seien Krater zu sehen, sagte Grossi bei einer Dringlichkeitssitzung des Gremiums in New York. «Zu diesem Zeitpunkt ist niemand - auch nicht die IAEA - in der Lage, unterirdische Schäden an Fordo zu bewerten.»



In Isfahan seien anscheinend Tunneleingänge, die zur Lagerung von angereichertem Material benutzt worden seien, getroffen worden. In Natans sei eine Kraftstoffanreicherungsanlage getroffen worden. Der Iran habe die IAEA darüber informiert, dass es ausserhalb der drei Anlagen keinerlei Strahlungsanstieg gegeben habe.

Grossi rief den Iran dazu auf, Inspektoren seiner Agentur zu den Anlagen zu lassen. Er appellierte an alle Beteiligten, zur Diplomatie zurückzukehren. «Wir haben ein Zeitfenster für die Möglichkeit zur Rückkehr zu Dialog und Diplomatie. Wenn dieses Fenster schliesst, werden Gewalt und Zerstörung undenkbare Höhen erreichen, und das globale Nichtverbreitungsregime, wie wir es kennen, könnte bröckeln und zusammenbrechen.» (sda/dpa)
21:43
Iranischer Staatssender: Explosionen im Osten Teherans
Im Osten der iranischen Hauptstadt Teheran ist es nach Angaben des staatlichen Fernsehens zu Explosionen gekommen. Dort seien mehrere Militärstützpunkte, berichtete der iranischen Staatssender IRIB. Unter anderem befindet sich dort ein hochsensibler militärischer Komplex in der Vorstadt Partschin.

Nach Angaben des israelischen Militärs greifen die Streitkräfte derzeit militärische Infrastruktureinrichtungen in Teheran und im Westen des Irans an. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. (sda/dpa)
21:38
Iran: UN-Chef ruft nach US-Angriff zu Zurückhaltung und Diplomatie auf
UN-Generalsekretär António Guterres hat nach dem US-Angriff auf Atomanlagen im Iran zu Zurückhaltung und Diplomatie aufgerufen. «Die Menschen in der Region können keinen weiteren Zyklus der Zerstörung ertragen», sagte Guterres bei einer Sondersitzung des UN-Sicherheitsrats in New York. «Und doch riskieren wir es jetzt, in ein Rattenloch von Vergeltung nach Vergeltung abzusinken.»

Anstelle dessen müsse zu Diplomatie übergegangen werden, forderte Guterres. «Zivilisten müssen geschützt werden. Die sichere Meeresschifffahrt muss garantiert werden.» Die Vereinten Nationen stünden jederzeit zur Unterstützung bereit. «Ich rufe die Mitglieder dieses Gremiums - und alle UN-Mitgliedsstaaten - dazu auf, mit Vernunft, Zurückhaltung und Dringlichkeit zu handeln. Wir können - und dürfen - den Frieden nicht aufgeben.» (sda/dpa)

21:37
Schweizer Experte befürchtet Iran-Austritt aus Atom-Sperrvertrag
Der Schweizer Sicherheitsexperte Roland Popp ist «sehr pessimistisch», dass der Iran an den Verhandlungstisch zu seinem Atomprogramm zurückkehrt. «Ich befürchte eher einen Austritt Irans aus dem Atomwaffensperrvertrag», sagte Popp am Sonntagabend in der Tagesschau des Schweizer Fernsehens SRF.

Ein solcher Austritt würde bedeuten, dass es keine internationalen Verifikationen der iranischen Aktivitäten auf diesem Gebiet mehr gäbe, so der an der Forschungsstelle für Sicherheitspolitik der ETH Zürich tätige Experte.

Mit dem Iran als Mitglied des Atomwaffensperrvertrags habe man ungefähr gewusst, was in diesem Land vor sich gehe. Wenn der Iran austrete, sei jede Kontrolle weg «und im Grunde könnte alles passieren».

Auf die Frage, was wäre, wenn der Iran nicht an den Verhandlungstisch zurückkomme, sagte Popp, er gehe nicht von einer Eskalation aus. Mit Russland habe der Iran zwar eine sicherheitspolitische Partnerschaft, aber keine wirkliche Allianz mit Beistandspflicht. Der Iran habe nur wenige Verbündete.

Popp sagte weiter, das Atomprogramm habe so etwas wie einen materiellen und einen geistigen Teil. Die «Hardware» - also die Atomanlagen - könne man zerstören, nicht aber die «Software» - also das Wissen um das Bombenprogramm und den politischen Willen, eine Atombombe herzustellen.

Urangas kann austreten

In der Tagesschau wurde mit Walter Rüegg auch ein ehemaliger Chefphysiker der Schweizer Armee befragt. Dies zu den Folgen der Bombardements der US-Luftwaffe in der Nacht auf Sonntag.

Rüegg sagte, bei einer Bombardierung einer Urananreicherungsanlage sei die grösste Gefahr, dass man die Zentrifugen treffe. Die enthielten gasförmiges Uran, das an die Oberfläche treten und bei hohen Konzentrationen sehr toxisch wirken könne.

Die Gefahr für die Bevölkerung des Irans sei aber klein, weil sich die Anlagen in menschenleeren Gebieten befänden. Bis ein giftiges Gas zu stärker bewohnten Gebieten gelange, habe es sich so weit verdünnt, dass es keine Gefahr mehr darstelle. (sda)
21:20
Satellitenbilder zeigen massive Zerstörung auch an Atomanlage Isfahan
Neue Satellitenbilder des Unternehmens Maxar Technologies zeigen massive Zerstörungen an der iranischen Atomanlage Isfahan, nachdem sie von den USA bombardiert wurde.

Das erste Bild, das im Post auf X zu sehen ist, stammt vom 16. Juni und zeigt zunächst Schäden durch israelische Luftangriffe. Die restlichen Bilder stammen vom 22. Juni und zeigen die aktuelle Lage.

21:01
Tote Revolutionsgardisten nach israelischem Angriff in Jasd
Bei israelischen Angriffen auf die Stadt Jasd sind nach iranischen Angaben mehrere Mitglieder der Revolutionsgarde getötet worden. Bei dem Angriff auf zwei Militäranlagen seien sieben Revolutionsgardisten sowie zwei weitere Soldaten getötet worden, berichtete die Nachrichtenagentur Tasnim.

Nach israelischen Angaben flogen am Nachmittag rund 30 Kampfflugzeuge massive Angriffe. Dabei sollen erstmals Bomben auf ein strategisches Raketenkommando in der Stadt Jasd im Zentrum des Landes gefallen sein. Dort seien Raketen vom Typ «Chorramschahr» gelagert gewesen sein. Rund 60 dieser Mittelstreckenraketen mit einer Reichweite von 2.000 Kilometern sollen zuletzt von dort auf Israel abgefeuert worden sein. Es war der erste israelische Angriff in diesem Landesteil des Irans. (sda/dpa)
18:58
Irans Vizeaussenminister: Macht keinen Sinn, zu verhandeln
Nach den US-Angriffen auf iranische Atomanlagen hat Irans Vizeaussenminister Madschid Tacht-Rawantschi Gespräche mit den USA oder Israel ausgeschlossen. «Es macht überhaupt keinen Sinn, weiter zu verhandeln», sagte er in der ARD-Sendung «Bericht aus Berlin» auf die Frage, ob der Iran Kontakt mit den USA oder Israel aufnehmen werde. Der Iran wolle keine Gespräche nur um der Gespräche willen führen. (sda/dpa)
18:55
Merz, Macron und Starmer rufen Iran zu Verhandlungen auf
Nach den Angriffen der USA auf iranische Atomanlagen rufen Deutschland, Frankreich und Grossbritannien den Iran zur Rückkehr an den Verhandlungstisch auf. In einer gemeinsamen Erklärung warnten der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz, der französische Präsident Emmanuel Macron und der britische Premier Keir Starmer Teheran eindringlich vor einer weiteren Eskalation.

In der Erklärung, die nach Angaben der Bundesregierung auf Initiative von Merz verabschiedet wurde, bekräftigen die drei Regierungschefs ihren Einsatz für Frieden und Stabilität für alle Länder der Region und ihre Unterstützung für die Sicherheit Israels. Man habe stets klar zum Ausdruck gebracht, dass sich der Iran niemals Nuklearwaffen verschaffen dürfe. Vom Iran dürfe keine Bedrohung mehr für die regionale Sicherheit ausgehen.



«Den Iran fordern wir auf, Verhandlungen über ein Abkommen aufzunehmen, das alle Bedenken zu seinem Atomprogramm ausräumt. Wir sind bereit, in Abstimmung mit allen Seiten zu diesem Ziel beizutragen», heisst es in der Erklärung. «Wir rufen den Iran dringend auf, keine weiteren Massnahmen zu ergreifen, die die Region destabilisieren könnten.» Merz, Macron und Starmer kündigten an, die gemeinsamen diplomatischen Bemühungen fortzusetzen.

Trump ignorierte jüngste Vermittlungsbemühungen der Europäer

Merz hatte tagsüber mehrfach mit Macron und Starmer über die Lage im Nahen Osten beraten. Nachdem die USA an der Seite Israels in den Krieg mit dem Iran eingegriffen und iranische Atomanlagen bombardiert hat, droht eine weitere Eskalation. Die iranische Führung droht mit Konsequenzen.

Noch am Freitag hatten sich Deutschand, Frankreich und Grossbritannien um Diplomatie bemüht. In Genf kamen die Aussenminister mit ihrem iranischen Kollegen Abbas Araghtschi zusammen, um auszuloten, ob Teheran zum Einlenken bei seinem Atomprogramm und zum Verzicht auf Atomwaffen bereit sei. An den Gesprächen nahm auch die EU-Aussenbeauftragte Kaja Kallas teil.

Im Anschluss teilten die europäischen Chefdiplomaten mit, die Verhandlungen fortsetzen zu wollen. US-Präsident Donald Trump machte jedoch schon kurze Zeit später deutlich, dass er die Vermittlungsbemühungen der Europäer für nicht zielführend hält. «Der Iran will nicht mit Europa sprechen. Sie wollen mit uns sprechen. Europa kann dabei nicht helfen», sagte er. In der Nacht zum Sonntag starteten die USA dann ihren Angriff. (sda/dpa)
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quelle: keystone / abir sultan
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