Eine Pfefferschote hat beim Fund des mysteriösen Flugzeug-Wrackteils auf der französischen Insel La Réunion eine entscheidende Rolle gespielt. Denn Johnny Bègue, der das Wrackteil entdeckte, wollte eigentlich am Strand nach einem Stein suchen, um eine Peperoni zu zerreiben – und sah dann ein «merkwürdiges Ding» am Ufer.
Bègue leitet ein Team, das im Auftrag eines Vereins den Strand der Gemeinde Saint-André im Osten von La Réunion säubert. «Wir haben um sieben Uhr angefangen zu arbeiten», erzählt er. «Gegen neun Uhr haben wir eine Pause eingelegt. Ich wollte am Strand einen runden Kieselstein suchen, um ihn als Stössel zu benutzen. Da habe ich am Ufer so ein merkwürdiges Ding gesehen.»
«Ich habe gleich gesehen, dass das ein Flugzeugteil ist», versichert Cédric Gobalsoumy, der zu dem Reinigungsteam gehört. Mit seinen Kollegen habe er das Teil weiter an Land gezogen, um zu verhindern, dass es von den Wellen fortgeschwemmt wird.
Zuerst hätten sie das Wrackteil einfach liegen lassen wollen. «Doch dann habe ich mir gesagt, das können wir nicht tun», sagt Gobalsoumy. «Ein Flugzeugteil im Meer ist ja nicht normal. Wir haben uns gesagt, in diesem Flugzeug sind vielleicht Menschen gestorben, und die Familien würden wissen wollen, was geschehen ist.»
Das Team benachrichtigte daraufhin die Polizei. Die Nachricht von dem Wrackteil ging rasch um die Welt – und entfachte prompt neue Spekulationen über die vermisste Boeing 777 der Malaysia Airlines, die im März 2014 auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking verschwunden war.
Die Bewohner der Insel La Réunion im Indischen Ozean reagieren eher amüsiert auf den Medienrummel. «Sogar CNN in den USA spricht von uns und zeigt die Insel auf einer Karte», freut sich Jean-Marc Alagama, ein 43 Jahre alter Familienvater. (whr/sda/afp)