Der mexikanische Präsident hat sich bei der indigenen Gruppe der Yaqui für frühere Verbrechen des Staates entschuldigt. In einer Zeremonie am Dienstag im Dorf Vícam im nordwestlichen Bundesstaat Sonora gab Präsident Andrés Manuel López Obrador den Yaqui auch 2900 Hektar Land zurück und gewährte ihnen Wassernutzungsrechte, die sie lange gefordert hatten.
Der Stamm, dem heute etwa 30 000 Menschen angehören, ist dafür bekannt, sich im 17. Jahrhundert gegen die spanischen Eroberer energisch zur Wehr gesetzt zu haben. Während der Herrschaft des Präsidenten Porfirio Díaz (1884 bis 1911) wurden die Yaqui verfolgt, ihres Landes beraubt und versklavt. Laut López Obrador starben dabei bis zu 15 000 von ihnen.
Der populistische Staatschef hatte in den vergangenen Monaten bereits für ein Massaker an Chinesen in Mexiko im Jahr 1911 und für die Folgen der spanischen Eroberung im Namen des Staates um Verzeihung gebeten. Unter anderem mit diesen Gesten begeht die Regierung in diesem Jahr das Verstreichen von 500 Jahren seit dem Niedergang des Aztekenreiches und von 200 Jahren, seit Mexiko von Spanien unabhängig wurde. (aeg/sda/dpa)