Ein Brandanschlag auf eine Table-Dance-Bar hat im Osten Mexikos mindestens 26 Menschen das Leben gekostet. Bei dem Angriff in der Hafenstadt Coatzacoalcos im Staat Veracruz am Dienstagabend (Ortszeit) wurden zudem 13 Menschen verletzt, wie die dortige Staatsanwaltschaft am Mittwoch mitteilte.
Staatspräsident Andrés Manuel López Obrador sprach auf einer Pressekonferenz von einem kriminellen Akt unter Banden des organisierten Verbrechens.
Unklar war zunächst, welche Gruppen darin verwickelt waren. Die mutmasslichen Angreifer flohen. Als wahrscheinliches Motiv der Tat nannte der Gouverneur von Veracruz, Cuitláhuac García, in einem Radiointerview den Drogenhandel.
Demnach hat eine Gruppe erreichen wollen, dass die Bar «Caballo Blanco» («Weisses Pferd») als Verkaufsort für Drogen genutzt werde, sagte García dem Radio Aristegui En Vivo. «Sie kamen, schlossen die Hintertür und die Notausgänge, stellten mit Benzin gefüllte Feldflaschen auf, zündeten diese an und brachten sie zur Explosion», beschrieb er das Vorgehen der Angreifer. Die Menschen seien erstickt.
Saldo preliminar de 21 personas muertas en el ataque al bar El Caballo Blanco en #Coatzacoalcos, #Veracruz. Video: @AlorNoticias pic.twitter.com/JhZSreG0K0
— Eirinet Gómez López (@ninetologa) August 28, 2019
In der Gegend soll Medienberichten zufolge ein Kampf zwischen den Drogenkartellen Los Zetas und Jalisco Nueva Generación herrschen. «Es ist sehr bedauerlich», sagte López Obrador mit Blick auf die Toten. «Diese Verbrechen hängen mit Banden zusammen, wir sprechen von organisierter Kriminalität.»
Der Präsident forderte die Generalstaatsanwaltschaft Mexikos auf, die Ermittlungen an sich zu ziehen. Es müsse auch geprüft werden, ob es eine Zusammenarbeit zwischen der örtlichen Staatsanwaltschaft und Kriminellen gebe, sagte er. Demnach war einer der mutmasslichen Täter im Juli festgenommen, dann aber von der Staatsanwaltschaft von Veracruz freigelassen worden.
Kurz nach dem Anschlag hatte Gouverneur García auf Twitter geschrieben, es werde keine Straffreiheit geben: «In Veracruz tolerieren wir keine kriminellen Gruppen mehr.» García liegt mit der Staatsanwaltschaft im Streit über die Freilassung eines im Juli festgenommenen führenden Kartellmitglieds. Ungeklärt blieb, zu welchem Kartell er gehört.
Die Stadt am Golf von Mexiko sei eine der gefährlichsten Gegenden im Bundesstaat Veracruz, schrieb die Zeitung «El Universal». Dort liefern sich Kartelle immer wieder blutige Auseinandersetzungen. Im vergangenen Jahr gab es in Mexiko mehr als 36'000 Tötungsdelikte, der Grossteil von ihnen hängt mit dem organisierten Verbrechen zusammen. (sda/dpa)