International
Mexiko

Mexiko: Errneut Journalist getötet – Tochter auch in Lebensgefahr

Erneut ein Journalist in Mexiko getötet – seine Tochter auch in Lebensgefahr

30.06.2022, 00:5130.06.2022, 00:51
Mehr «International»

Im Norden Mexikos ist ein Journalist getötet worden. Der Reporter Antonio de la Cruz wurde am Mittwoch nahe seines Zuhauses in der Stadt Ciudad Victoria erschossen, wie die Zeitung «Expreso», für die er gearbeitet hatte, berichtete. Auch seine Tochter und Ehefrau wurden einem Tweet des Regierungssprechers Jesús Ramírez zufolge verletzt. Ärzte arbeiteten daran, der Tochter das Leben zu retten, schrieb der Gouverneur des Bundesstaates Tamaulipas, Francisco Cabeza de Vaca, auf Twitter.

Die Zeitung «Milenio» berichtete, die Angreifer hätten von Motorrädern aus auf De la Cruz geschossen, der in seinem Auto gesessen habe. Nach örtlichen Medienberichten war er auch Sprecher der politischen Partei Movimiento Ciudadano.

Es handelte sich mindestens um den zehnten getöteten Journalisten in Mexiko in diesem Jahr. Zuvor waren bereits elf Fälle gemeldet worden; die mexikanische Regierung bestritt aber bei zwei der Personen, dass sie Journalisten waren.

Im vergangenen Jahr waren nach Angaben der Organisation Reporter ohne Grenzen sieben Journalisten in Mexiko im Zusammenhang mit ihrer Arbeit getötet worden. Der nordamerikanische Staat war damit zum dritten Jahr in Folge das gefährlichste Land für Journalisten. Oft sind es Drogenkartelle und korrupte Lokalpolitiker, die gegen die Presse vorgehen. Insgesamt wurden in Mexiko 2021 im Schnitt 94 Morde pro Tag registriert - eine rund 100 Mal so hohe Mordrate wie in Deutschland. Mehr als 100 000 Menschen gelten als verschwunden. Etwa 98 Prozent der Straftaten werden nicht aufgeklärt. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Trump spricht vom «grössten Deal von allen» – Treffen mit von der Leyen in Schottland
Showdown in Schottland? Wenige Tage vor dem angedrohten Inkrafttreten hoher US-Zölle auf die Einfuhr von Produkten aus der EU treffen sich Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und US-Präsident Donald Trump.
Mit Spannung wird erwartet, ob ihnen bei dem Gespräch heute Nachmittag (16.30 Uhr Ortszeit, 17.30 Uhr MESZ) in Turnberry eine Einigung im Zollstreit gelingen wird. Trump sprach bei seiner Ankunft in Schottland am Freitag von einer «guten 50:50-Chance». Sollte eine Übereinkunft gelingen, wäre es Trump zufolge «der grösste Deal von allen».
Zur Story