Im Norden Mexikos ist ein Journalist getötet worden. Der Reporter Antonio de la Cruz wurde am Mittwoch nahe seines Zuhauses in der Stadt Ciudad Victoria erschossen, wie die Zeitung «Expreso», für die er gearbeitet hatte, berichtete. Auch seine Tochter und Ehefrau wurden einem Tweet des Regierungssprechers Jesús Ramírez zufolge verletzt. Ärzte arbeiteten daran, der Tochter das Leben zu retten, schrieb der Gouverneur des Bundesstaates Tamaulipas, Francisco Cabeza de Vaca, auf Twitter.
Hago del conocimiento público que la hija de @tonypresss no ha fallecido. Los médicos están haciendo una labor esmerada por salvarle la vida. Nuestras acciones y pensamientos están con ella y su familia. Esto en aclaración a este posteo de @JesusRCuevas. https://t.co/wBgbLgOmmq
— Fco. Cabeza de Vaca (@fgcabezadevaca) June 29, 2022
Die Zeitung «Milenio» berichtete, die Angreifer hätten von Motorrädern aus auf De la Cruz geschossen, der in seinem Auto gesessen habe. Nach örtlichen Medienberichten war er auch Sprecher der politischen Partei Movimiento Ciudadano.
Es handelte sich mindestens um den zehnten getöteten Journalisten in Mexiko in diesem Jahr. Zuvor waren bereits elf Fälle gemeldet worden; die mexikanische Regierung bestritt aber bei zwei der Personen, dass sie Journalisten waren.
Im vergangenen Jahr waren nach Angaben der Organisation Reporter ohne Grenzen sieben Journalisten in Mexiko im Zusammenhang mit ihrer Arbeit getötet worden. Der nordamerikanische Staat war damit zum dritten Jahr in Folge das gefährlichste Land für Journalisten. Oft sind es Drogenkartelle und korrupte Lokalpolitiker, die gegen die Presse vorgehen. Insgesamt wurden in Mexiko 2021 im Schnitt 94 Morde pro Tag registriert - eine rund 100 Mal so hohe Mordrate wie in Deutschland. Mehr als 100 000 Menschen gelten als verschwunden. Etwa 98 Prozent der Straftaten werden nicht aufgeklärt. (sda/dpa)