International
Montenegro

Montenegro: Mann erschiesst in Cetinje mehrere Menschen und flüchtet

Mann in Montenegro erschiesst mindestens zehn Menschen

Ein 45-jähriger Mann hat in der montenegrinischen Kleinstadt Cetinje mit einer Schusswaffe mindestens zehn Menschen getötet, unter ihnen zwei Kinder.
02.01.2025, 09:1002.01.2025, 09:10
Mehr «International»

Das teilte Innenminister Nikolaj Saranovic der Öffentlichkeit des kleinen Balkanlandes mit. Der Täter sei anschliessend geflohen, nach ihm werde mit Hochdruck gefahndet, gab die Polizei bekannt. Nach Informationen der Lokalzeitung «Cetinjski List» soll der Täter in einer Kneipe in einen Streit geraten sein.

Daraufhin sei er nach Hause gegangen, habe eine Waffe geholt und sei in die Gaststätte zurückgekehrt, um mehrere Menschen zu töten und zu verletzen. Danach sei er weggelaufen und habe an verschiedenen Stellen in Cetinje weitere Menschen erschossen, unter ihnen die zwei Kinder.

Die Polizei rief die Bevölkerung in Cetinje dazu auf, die Ruhe zu bewahren und ihre Wohnorte nicht zu verlassen, solange der bewaffnete Täter nicht gefasst ist.

Police investigators work at the site of a shooting in Cetinje, 36 kilometers (22 miles) west of Podogrica, Montenegro, Wednesday, Jan 1, 2025. (AP Photo/Risto Bozovic)
In Montenegro und anderen Balkanländern sind viele Menschen bewaffnet, oft auch ohne über einen Waffenschein zu verfügen.Bild: keystone

Täter richtet sich selbst

Danach habe sich der Täter nach Hause begeben und sich in den Kopf geschossen, nachdem die Polizei sein Haus umstellt und ihn zur Aufgabe aufgefordert habe, sagte der montenegrinische Interims-Polizeichef Lazar Scepanovic auf einer Pressekonferenz. Der Tatverdächtige sei kurz vor Mitternacht auf dem Weg ins Krankenhaus gestorben, fügte er hinzu.

Nach der Gewalttat in Montenegro mit mindestens zehn Toten ist in dem Balkanland eine dreitägige Staatstrauer ausgerufen worden. Das ordnete die Regierung in der Hauptstadt Podgorica noch in der Nacht an.

Hintergründe weiterhin unklar

Was die Bluttat des Mannes ausgelöst hat, war zunächst unklar. Die Polizei geht nach eigener Darstellung davon aus, dass es sich nicht um ein Verbrechen im Kontext der Mafiakriminalität, sondern um eine Affekttat gehandelt habe. In Montenegro und anderen Balkanländern sind viele Menschen bewaffnet, oft auch ohne über einen Waffenschein zu verfügen.

Die 14'000-Einwohner-Stadt Cetinje war bis 1918 die Hauptstadt des damaligen Königreichs Montenegro. Im August 2022 hatte dort ein Amokläufer zehn Menschen erschossen, eher er selbst von einem bewaffneten Passanten getötet wurde. (sda/dpa/lyn/leo)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
15 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
15
«Patienten in Betten erschossen»: Syrische Soldaten sollen Massaker in Spital verübt haben
Bei den Kämpfen in Syrien vor wenigen Tagen kam es zu einem Massaker in einem Spital in Suweida. Die syrische Regierung beschuldigte militante Banden – doch ein BBC-Bericht rückt nun auch die reguläre syrische Armee ins Zwielicht.
Die syrischen Regierungstruppen werden beschuldigt, massgeblich an dem Massaker im Nationalkrankenhaus in Suweida beteiligt gewesen zu sein. Das berichtet ein BBC-Journalist, der vor Ort war. Zahlreiche Mitarbeiter des Spitals sagten ihm gegenüber, dass Patienten direkt auf den Stationen getötet wurden – und dass die Gewalt von Angehörigen der regulären syrischen Armee verübt wurde.
Zur Story