Das teilte Innenminister Nikolaj Saranovic der Öffentlichkeit des kleinen Balkanlandes mit. Der Täter sei anschliessend geflohen, nach ihm werde mit Hochdruck gefahndet, gab die Polizei bekannt. Nach Informationen der Lokalzeitung «Cetinjski List» soll der Täter in einer Kneipe in einen Streit geraten sein.
Daraufhin sei er nach Hause gegangen, habe eine Waffe geholt und sei in die Gaststätte zurückgekehrt, um mehrere Menschen zu töten und zu verletzen. Danach sei er weggelaufen und habe an verschiedenen Stellen in Cetinje weitere Menschen erschossen, unter ihnen die zwei Kinder.
Die Polizei rief die Bevölkerung in Cetinje dazu auf, die Ruhe zu bewahren und ihre Wohnorte nicht zu verlassen, solange der bewaffnete Täter nicht gefasst ist.
Danach habe sich der Täter nach Hause begeben und sich in den Kopf geschossen, nachdem die Polizei sein Haus umstellt und ihn zur Aufgabe aufgefordert habe, sagte der montenegrinische Interims-Polizeichef Lazar Scepanovic auf einer Pressekonferenz. Der Tatverdächtige sei kurz vor Mitternacht auf dem Weg ins Krankenhaus gestorben, fügte er hinzu.
Nach der Gewalttat in Montenegro mit mindestens zehn Toten ist in dem Balkanland eine dreitägige Staatstrauer ausgerufen worden. Das ordnete die Regierung in der Hauptstadt Podgorica noch in der Nacht an.
Was die Bluttat des Mannes ausgelöst hat, war zunächst unklar. Die Polizei geht nach eigener Darstellung davon aus, dass es sich nicht um ein Verbrechen im Kontext der Mafiakriminalität, sondern um eine Affekttat gehandelt habe. In Montenegro und anderen Balkanländern sind viele Menschen bewaffnet, oft auch ohne über einen Waffenschein zu verfügen.
Die 14'000-Einwohner-Stadt Cetinje war bis 1918 die Hauptstadt des damaligen Königreichs Montenegro. Im August 2022 hatte dort ein Amokläufer zehn Menschen erschossen, eher er selbst von einem bewaffneten Passanten getötet wurde. (sda/dpa/lyn/leo)