Ein Gericht in Kairo hat das Todesurteil gegen den früheren ägyptischen Präsidenten Mohammed Mursi bestätigt. Die Richter wiederholten damit am Dienstag ihren international heftig kritisierten Richterspruch von Mitte Mai. Mursi war Mitte Mai in einem Prozess um Gefängnisausbrüche und Gewalt gegen Polizisten zum Tod verurteilt worden. Zu dem Urteil gab anschliessend Ägyptens Mufti eine beratende Stellungnahme ab.
Mursi wurde am Dienstag zunächst für schuldig befunden, für die islamistische Palästinenserorganisation Hamas, die libanesische Hisbollah-Miliz und den Iran spioniert zu haben. In diesem Prozess wurden bereits 16 Mitangeklagte zum Tode verurteilt, weil sie zwischen 2005 und 2013 Geheimdokumente ins Ausland geliefert haben sollen. Diese Urteile wurden nun bestätigt.
Der Islamist Mursi, Ägyptens erster demokratisch gewählter Präsident, und mehr als hundert weitere Angeklagte waren bereits Mitte Mai in einem Prozess um Gefängnisausbrüche und Gewalt gegen Polizisten zum Tode verurteilt worden. Jedes Todesurteil bedarf jedoch vor seiner Vollstreckung oder Aufhebung einer beratenden Stellungnahme durch Ägyptens Mufti. (sda/afp/dpa)