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Erdrutsch Papua-Neuguinea: Kaum noch Hoffnung auf Überlebende

Kaum noch Hoffnung auf Überlebende in Papua-Neuguinea

31.05.2024, 12:04
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Eine Woche nach dem gewaltigen Erdrutsch in Papua-Neuguinea gibt es praktisch keine Hoffnung auf Überlebende mehr.

«Es wäre wirklich ein Wunder, wenn jetzt noch jemand lebend gefunden würde», sagte die Direktorin der Hilfsorganisation Care International in dem pazifischen Inselstaat, Justine McMahon, am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Weiter ist unklar, wie viele Menschen unter den Massen aus Geröll und Schlamm liegen, die vor einer Woche in der abgelegenen Provinz Enga ein ganzes Dorf unter sich begraben hatten.

«Es wäre wirklich ein Wunder, wenn jetzt noch jemand lebend gefunden würde»
Justine McMahon

Der örtliche Katastrophenschutz hatte von 2000 Verschütteten gesprochen. «Ich glaube nicht, dass wir jemals die genaue Zahl der Todesopfer wissen werden», sagte McMahon. «Die Behörden wissen selbst nicht, wie viele Menschen gestorben sind. Es könnten Hunderte oder Tausende sein.»

Die Bergungsarbeiten seien extrem schwierig. Es könnte Monate oder sogar Jahre dauern, alle Leichen zu finden, sagte die Expertin. «Bis gestern – sechs Tage nach dem Erdrutsch – wurden erst elf Leichen geborgen.» Die Überlebenden seien völlig traumatisiert. Viele seien nicht in der Lage, über das zu sprechen, was sie gesehen und erlebt haben.

Spirituelle Verbindung zum Land

Gleichzeitig besteht die Gefahr von weiteren Steinschlägen, da die Erde noch immer in Bewegung ist. Tausende Menschen sollen umgesiedelt werden - jedoch sei es nicht leicht, Land für sie zu finden, erklärte McMahon. Auch sträubten sich die meisten, ihre Heimatregion zu verlassen: «In Melanesien, einschliesslich Papua-Neuguinea, hat die Verbundenheit zum Land eine spirituelle Dimension. Das Land verbindet die Menschen mit ihren Vorfahren und ihrem Erbe.»

ENGA PROVINCE, PAPUA NEW GUINEA - MAY 26: (----EDITORIAL USE ONLY - MANDATORY CREDIT - 'UNITED NATIONS IN PAPUA NEW GUINEA / HANDOUT' - NO MARKETING NO ADVERTISING CAMPAIGNS - DISTRIBUTED AS ...
Einheimische und Helfer auf der Suche nach Verschütteten.Bild: Anadolu

Derweil besuchte Premierminister James Marape am Freitag das Katastrophengebiet. Er sei mit einem Helikopter in das zerstörte Tal geflogen worden und habe als Ersthilfe umgerechnet rund 4,7 Millionen Euro Finanzhilfe zugesagt, berichtete die Internationale Organisation für Migration (IOM).

Was das Unglück auslöste, ist weiter unklar. Allerdings hatte es auf der Tropeninsel zuvor heftig geregnet. Auch liegt Papua-Neuguinea auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring, einer der seismisch aktivsten Zonen der Erde. So hatte nur wenige Tage vor dem Erdrutsch ein Beben der Stärke 4,5 die Provinz Enga erschüttert. (sda/dpa)

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