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Greta Thunberg: «Greta-Shaming» soll dich zu einem besseren Menschen machen

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Greta Thunberg: «How dare you?»Bild: AP

«Greta-Shaming» soll dich zu einem besseren Menschen machen – das steckt dahinter

12.11.2019, 18:1512.11.2019, 18:16
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Stell dir vor, du willst einen Kaffee aus dem Einwegbecher trinken und Greta schreit dir quasi «How dare you» – wie bei ihrer Rede vor der UN im September – entgegen. So geschieht das gerade in israelischen Kantinen, Büros und Cafeterias.

Dort verbreiten sich Bilder der wütenden Greta, wie die Journalistin Allison Kaplan Sommer berichtet. Sie hat das Phänomen «Greta-Shaming» getauft. Die Botschaft hinter den Fotos ist ziemlich eindeutig: Sei ein besserer Mensch, indem du umweltbewusster konsumierst.

Einige der Bilder postete die Journalistin auf Twitter. Darauf zu sehen ist etwa eine grimmige Greta, die aus einer Tupperdose voller Plastiklöffel herausschaut oder Greta, die Betrachter mahnend hinter einem Stapel an Einweg-Plastik-Bechern anschaut.

Was ist das Ziel des «Greta-Shamings»?

Jeder, der zum Plastik-Geschirr greifen will, soll sich schlecht fühlen (zumindest ein bisschen) und so sein Verhalten überdenken. In einem Artikel in der »Haaretz" stellt Sommer die Vermutung auf, dass Angestellte der Unternehmen die Fotos platziert haben, um sich ins Gewissen der Kollegen zu schleichen – inwiefern Scham der richtige Weg zur Bewältigung der Klima-Krise ist, das ist allerdings eine andere Frage.

In Israel versuche man die Nutzung von Einweg-Artikeln einzuschränken. Sie erklärt weiter, dass wegen der grossen Zahl an Bürgern, die koscher leben, der globale Trend gegen Einweg dort weniger erfolgreich sei. Übrigens: Über die Grenzen von Israel hinaus hat es der Trend bislang noch nicht geschafft.

«Greta-Shaming» gibt es weltweit

Das israelische «Greta-Shaming» erinnert an eine Aktion des argentinischen Malers Andres Petreselli in San Franciso. Mit seinem überlebensgrossen Mural mitten in der Stadt verfolgt er ein ähnliches Ziel:

«Ich hoffe, die Menschen werden durch dieses Wandgemälde begreifen, dass wir uns um die Welt kümmern müssen.»
Wie stehst du zum "Greta-Shaming? Schreib es uns in die Kommentare!

(hd)

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Klimaaktivistin Greta Thunberg teilt aus
Video: srf
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9 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Jol Bear
12.11.2019 18:56registriert Februar 2014
Das Mural in Frisco erinnert irgendwie an ... ähm ... genau ... it‘s Putin.
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*klippklapp*
12.11.2019 20:57registriert Dezember 2017
Ich denke nicht, dass die Shaming-Strategie aufgeht. Scham führt zu Blockaden und nicht zum Handeln. Mann soll Greta lieber als Inspiration brauchen und nicht als Abschreckung.
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Hühne Bueber
13.11.2019 05:18registriert Oktober 2016
Wie soll ich die Greta ernst nehmen, wenn sie meine Eltern beschimpft? Selbst gestrickte Wollstrümpfe, selten Fleisch, Wasser vom Holz-Herd, Autos hatten nur die reichsten (ohne schwedischen SUV zum Einkaufen) und Strom wurde nur für das Licht verwendet. Im Gegensatz zur Generation von Greta und den Klimademonstranten benötigten sie auch keinen Server für die Smartphones, dessen Kühlung Energie benötigt wie nichts Vergleichbares? Leider läuft auch mein Handy darüber und unsere Kommentare hier sind alles Andere als CO2 neutral. Aber als Zugpferd der Grünen für die Wahlen hat es ja funktioniert.
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