China, Japan und Südkorea haben ihre Unterstützung für die Atomgespräche zwischen den USA und Nordkorea zugesagt. Die Denuklearisierung Nordkoreas und ein «dauerhafter Frieden in Ostasien» seien ein gemeinsames Ziel der drei Länder.
Das sagte der chinesische Ministerpräsident Li Keqiang nach einem Gipfeltreffen mit den Staats- und Regierungschefs Südkoreas und Japans am Dienstag in Chengdu. Japan und Südkorea riefen zur zügigen Wiederaufnahme der festgefahrenen Atomverhandlungen auf.
«Es ist wichtig, dass wir die Gespräche zwischen den USA und Nordkorea über eine vollständige Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel in höchstem Masse unterstützen», betonte Japans Regierungschef Shinzo Abe in Chengdu.
Die Atomverhandlungen zwischen Pjöngjang und Washington liegen seit dem gescheiterten Gipfeltreffen zwischen dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un und US-Präsident Donald Trump im Februar auf Eis. Nordkorea verlangte zuletzt Zugeständnisse bis zum Jahresende und drohte, andernfalls einen «neuen Weg» einzuschlagen und mit einem «Weihnachtsgeschenk» aufzuwarten.
Experten gehen davon aus, dass Nordkorea für den 25. Dezember das Abfeuern einer Interkontinental-Rakete plant. Schon in den vergangenen Wochen hatte Nordkorea wiederholt Raketen getestet und damit gegen Uno-Resolutionen verstossen.
Am Rande des Gipfels in Chengdu kamen Abe und der südkoreanische Präsident Moon Jae In zu ihrem ersten bilateralen Treffen seit mehr als einem Jahr zusammen. Die Beziehungen zwischen Tokio und Seoul werden seit Monaten von politischen Spannungen sowie einem erbitterten Handelsstreit überschattet. Hintergrund ist Japans brutale Kolonisierung Koreas von 1910 bis 1945.
Nach dem bilateralen Treffen traten Abe und Moon händeschüttelnd und lächelnd vor die Presse. Abe sagte vor Journalisten, das Verhältnis der beiden Nachbarstaaten sei nach wie vor «ernst», Das Treffen in Chengdu sei jedoch angesichts der regionalen Krisen bedeutsam. (sda/afp)