US-Präsident Donald Trump hat sich grundsätzlich zu einem Treffen mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un bereit erklärt. «Wenn es für mich angemessen wäre, ihn zu treffen, würde ich es durchaus tun, ich würde mich freuen», sagte Trump am Montag in einem Interview der Nachrichtenagentur Bloomberg.
Allerdings müssten die richtigen Voraussetzungen dafür geschaffen sein. Trump führte dies zunächst nicht näher aus.
Die Rhetorik zwischen den USA und Nordkorea hatte sich zuletzt verschärft. Im Streit über das Atomprogramm des abgeschotteten kommunistischen Staats hatte Trump einen Angriff nicht ausgeschlossen, aber auch erklärt, auf eine nicht-militärische Lösung etwa durch schärfere Sanktionen zu setzen.
Nordkorea zeigte sich angesichts der Spannungen unbeugsam und testete am Wochenende erneut eine Mittelstreckenrakete, die aber nach US-Angaben kurz nach dem Start zerbrach. Gleichzeitig signalisierte die Regierung in Pjöngjang ihre Bereitschaft, jederzeit neue Atomtests vorzunehmen.
Trotz internationaler Kritik und UNO-Sanktionen treibt Nordkorea sein Atom- und Raketenprogramm voran. In den vergangenen Monaten wurden verstärkt Raketen getestet, nachdem es im vorigen Jahr zwei Atomtests gegeben hatte. Nordkorea verstösst damit gegen Resolutionen des UNO-Sicherheitsrats.
Die US-Regierung setzt in dem Konflikt derzeit verstärkt auf China und will, dass Peking den Druck gegenüber Pjöngjang erhöht. Die USA gehen davon aus, dass die Regierung von Präsident Xi Jinping grossen Einfluss auf Nordkorea hat, auch weil rund 80 Prozent des nordkoreanischen Aussenhandels über China laufen.
Chinas Aussenminister Wang Yi brachte in der vergangenen Woche erneut die Möglichkeit der Wiederaufnahme von diplomatischen Gesprächen ins Spiel. In der Vergangenheit hatte China die USA immer wieder aufgefordert, direkte Gespräche mit Nordkorea aufzunehmen, um so die beiden Hauptkontrahenten an einen Tisch zu bringen. (sda/reu/dpa)