Bald vier Monate ist es her, seit Sebastian Kurz von seinem Amt als Kanzler Österreichs zurückgetreten ist. Noch laufen die Ermittlungen. Kurz wird unter anderem vorgeworfen, Umfragen mittels Steuergeldern manipuliert zu haben.
Im Zentrum der Ermittlungen steht eine Wiener Meinungsforscherin, die im Auftrag des Finanzministeriums wohlwollende Umfragen für Sebastian Kurz erstellt haben soll. Auf öffentlichen Druck hin wurden diese Umfragen nun veröffentlicht. Und einige davon haben es ganz schön in sich.
Die Studie «Wirtschafts- und Budgetpolitik inklusive Erweiterungen» von 2017 sticht (besonders der Netzgemeinschaft) ins Auge. Beim Punkt «Erweiterungen» sollten die Studienautorinnen im Auftrag des Finanzministeriums die Strahlkraft der Politiker und Parteien erheben.
Dies taten die Studienautoren. Und zwar indem sie die Politiker mit Tieren und die Parteien mit Autos vergleichen liessen. Zusammengestellt wurde das Ganze mit netten kleinen Bildern der Tierchen und Sprechblasen. Kostenpunkt für den Österreichischen-Steuerzahlenden: 155'000 Euro.
Da wird Sebastian Kurz, damals noch Aussenminister, zum «hinterfotzigen» Pfau oder zum «schlauen und gefährlichen» Delfin. Hans Jörg Schelling, zu dieser Zeit Finanzminister, gleiche einem «imposanten Adler». Die politische Konkurrenz gehört dann eher in die Kategorie Hyäne oder Affe.
Bei den Parteien zeigt sich ein ähnliches Bild. Die ÖVP? Ein VW Käfer, weil fährt nicht mehr so schnell. Die FPÖ? Ein getunter Golf GTI.
Kenntnis von dieser Studie hatte die Öffentlichkeit bereits seit einigen Tagen. Doch erst diesen Mittwoch wurden die originalen Dokumente veröffentlicht. Und machen nun die Runde in den sozialen Medien.
Alles, was du in Österreich brauchst, um Kanzler zu werden.
— ClaudiaZettel (@ClaudiaZettel) January 26, 2022
Sebastian Kurz: pic.twitter.com/9JQGvwFiu9
Definiere Bullshitjob: Für 150.000€ am Schreibtisch sitzen, Pixabay-Tierfotos googeln und dir soetwas blödes wie „Dachs - schnippig“ oder „Delfin schlau und gefährlich“ ausdenken, um es den höchsten Granden der Republik vorzulegen. https://t.co/LzKeGgborJ
— Natascha Strobl (@Natascha_Strobl) January 26, 2022
156.000 Euro Steuergeld.
— Armin Wolf (@ArminWolf) January 26, 2022
I want my money back.https://t.co/P4dfXLh3kY pic.twitter.com/1Xfq5pCbFS
Aus der Studie zur Wirtschafts- und Budgetpolitik pic.twitter.com/omuzkDRkeq
— Josef Redl (@Josef_Redl) January 26, 2022