International
Österreich

Drei Festnahmen vor Regenbogenparade in Wien wegen Terrorverdachts

Drei Festnahmen vor Regenbogenparade in Wien wegen Terrorverdachts

18.06.2023, 12:1018.06.2023, 15:43
Mehr «International»
epa10696580 A woman displays a banner reading 'Putin go homo' as she attend the Rainbow Parade in Vienna, Austria, 17 June 2023. The Rainbow Parade, a rally against the discrimination of les ...
Offenbar Ziel von Terroristen: Wiener Regenbogenparade.Bild: keystone

Die österreichische Polizei hat nach Angaben der Sicherheitsbehörden am Samstag möglicherweise einen Terroranschlag auf die «Regenbogenparade» in Wien vereitelt. Unmittelbar vor der Veranstaltung, die dann von mehr als 300 000 Menschen besucht wurde, seien drei Verdächtige festgenommen worden, berichtete der Staatsschutz am Sonntag. Dabei handele es sich um einen 14-Jährigen sowie um zwei 17 und 20 Jahre alte Männer, die mit der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) sympathisierten, sagte der Chef der Direktion für Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN), Omar Haijawi-Pirchner.

Es habe konkrete vorbereitende Handlungen gegeben. Allerdings habe durch die engmaschige Überwachung des bereits seit längerem beobachteten Trios keine Gefahr für die Besucher bestanden. Bei Hausdurchsuchungen sei umfangreiches Beweismaterial sichergestellt worden: Säbel, eine Axt, Gaspistolen, Wurfsterne und Messer. Die drei Verdächtigen - österreichische Staatsbürger bosnischer und tschetschenischer Herkunft - hätten möglicherweise einen Anschlag «mit Messer oder Kfz» geplant, hiess es.

Wie Haijawi-Pirchner der Nachrichtenagentur APA sagte, erfolgten die Festnahmen eine Stunde vor Beginn des Umzugs. Man habe sich gegen eine Absage der Parade entschieden, weil ausgeschlossen habe werden können, dass die drei Männer Komplizen hatten. Es habe «keine konkrete Gefährdungslage» mehr bestanden. Die Verdächtigen gerieten demnach in den Fokus des Staatsschutzes, weil sie sich im Internet in der radikalislamistischen Szene bewegten. «Dieser Ermittlungserfolg zeigt einmal mehr, dass man im Kampf gegen Radikale und Extremisten nie nachgeben darf», stellte Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) fest.

Die «Regenbogenparade» auf der Wiener Ringstrasse für die Rechte von LGBTIQ-Menschen fand zum 27. Mal statt. Gerade die Teilnehmer solcher Veranstaltungen stellten für viele «islamistische oder auch rechtsextreme Szenen immer ein intensives Feindbild dar», sagte der Chef der Landespolizei Wien, Gerhard Pürstl.

(aeg/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
1 Kommentar
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
1
    Atomverhandlungen zwischen Iran und USA verschoben

    Die nächste Verhandlungsrunde über Irans umstrittenes Atomprogramm zwischen Washington und Teheran soll verschoben werden. Der für Samstag in Rom geplante, bereits vierte Termin zwischen dem US-Sondergesandten Steve Witkoff und Irans Aussenminister Abbas Araghtschi werde aus «logistischen Gründen» verschoben, schrieb Omans Aussenminister Badr al-Busaidi auf der Plattform X. Neue Termine sollen bekanntgegeben werden, wenn sich die Seiten darauf verständigt haben, wie al-Busaidi weiter schrieb.

    Zur Story