Lokführer zu betrunken: ÖBB stellt Bahn Strom ab – «Nothalt»
Eigentlich sollte er einen Güterzug aus Tirol bis nach Verona zurückfahren – aber schon im Bahnhofsbereich gab es Probleme: Wie die Polizei Tirol mitteilt, musste die Fahrdienstleitung der Österreichischen Bundesbahn (ÖBB) am frühen Mittwochnachmittag in Hall einem betrunkenen Lokführer den Strom abschalten.
Zuvor habe der 50-Jährige mehrmals ohne Grund den Güterzug angehalten. Zudem soll er ein Schutzsignal missachtet und schliesslich auch eine Anweisung der Fahrdienstleitung ignoriert haben.
Entzug von Fahrerlaubnis möglich
Nachdem die Fahrdienstleitung dem Lokführer den Strom abgeschaltet hatte, sei der Mann auf die Gleise gegangen. Deswegen sei ein «Nothalt» durch die Bahnangestellten nötig gewesen. Ein Sprecher der Bundesbahn erklärt t-online, dass so kurzfristig der gesamte Bahnverkehr in dem Streckenbereich eingestellt wurde. Es sei dadurch allerdings nicht zu langen Verkehrseinschränkungen gekommen.
Als die Polizei eintraf, sei festgestellt worden, dass der Mann stark alkoholisiert war – wie ein Sprecher der Polizei t-online mitteilte, habe der Promillewert über 1,8 gelegen. Der Mann habe eine Sicherheitsleistung im niedrigen vierstelligen Bereich zahlen müssen. Die Sicherheitsleistung ist eine Art Pfand, mit dem nach österreichischem Recht Prozesse abgesichert werden.
Auch vom ÖBB drohen dem Lokführer Konsequenzen. Es sei ein bis zu sechsmonatiger Entzug seiner Fahrerlaubnis für Triebwagen möglich.

