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Botschaft: Afghanen droht wieder Massenabschiebung aus Pakistan

Botschaft: Afghanen droht wieder Massenabschiebung aus Pakistan

19.02.2025, 15:4219.02.2025, 15:42
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epa11402664 Supporters of the Independent Coalition of Afghan Women's Protest Movement hold placards during a protest to demand rights of Afghan women from Taliban government in Islamabad, Pakist ...
Afghanische Frauen protestieren in Islamabad gegen das Taliban-Regime. (Archivbild, Juni 2024)Bild: keystone

Afghanischen Flüchtlingen drohen nach Angaben der afghanischen Botschaft in Islamabad erneut Massenabschiebungen aus Pakistan.

In der Hauptstadt Islamabad sowie im angrenzenden Rawalpindi seien Afghanen bereits verhaftet sowie von Behörden aufgefordert worden, die beiden Städte zu verlassen, heisst es weiter. «Schliesslich bestätigten Beamte des pakistanischen Aussenministeriums, dass es einen definitiven und endgültigen Plan gibt, alle afghanischen Flüchtlinge nicht nur aus Islamabad und Rawalpindi, sondern in naher Zukunft aus dem gesamten Land abzuschieben», schrieb die Botschaft auf der Plattform X.

Im November 2023 hatte Pakistan mit der Massenabschiebung unregistrierter afghanischer Flüchtlinge begonnen. Seitdem haben nach offiziellen Angaben fast 800'000 Afghanen das Land verlassen. Die Kampagne richtete sich zunächst gegen unregistrierte Flüchtlinge. Die pakistanische Regierung hatte jedoch in der Vergangenheit bereits angekündigt, künftig auch registrierte Flüchtlinge ausweisen zu wollen

Amnesty International beklagt Schikane

Wie ein Polizeisprecher der Nachrichtenagentur DPA mitteilte, halten sich derzeit 50'000 Afghanen in Islamabad und Rawalpindi auf. Viele von ihnen warten im Rahmen von Aufnahmeprogrammen auf eine Weiterreise in westliche Staat. Nach Angaben des Polizeisprechers seien Afghanen aufgefordert, die beiden Städte bis zum 31. März zu verlassen.

Bereits Anfang des Jahres kam es erneut zu Verhaftungen und Schikane afghanischer Geflüchteter, wie die Menschenrechtsorganisation Amnesty International beklagt. Wie Familienangehörige der DPA bestätigten, nahmen pakistanische Behörden am Dienstag eine afghanische Journalistin und Aktivistin gemeinsam mit ihren minderjährigen Söhnen fest. Die Frau sei mit ihren Kindern vor rund einem Jahr vor den in Afghanistan regierenden islamistischen Taliban geflüchtet und habe jüngst eine Verlängerung ihres Visums beantragt, schilderte die Familie. Der Kontakt zu der Frau sei nun abgerissen.

Das pakistanische Aussenministerium wies Berichte über eine Schikane von Afghanen zurück. Pakistan habe über Jahrzehnte Millionen von Flüchtlingen aufgenommen und peile nun eine «reibungslose Rückführung» an, hiess es in einer offiziellen Mitteilung. (sda/dpa)

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