International
Palästina

BBC zieht Konsequenzen nach Eklat um Bob-Vylan-Auftritt

BBC zieht Konsequenzen nach Eklat um Bob-Vylan-Auftritt

03.07.2025, 15:2903.07.2025, 15:29
Mehr «International»
Bob Vylan performs on the West Holts Stage, during the Glastonbury Festival at Worthy Farm in Somerset. England, Saturday, June 28, 2025. (Ben Birchall/PA via AP)
Britain Glastonbury Music Festival Da ...
Der Sänger von Bob Vylan löste mit seinen Parolen eine nationale Kontroverse aus – jetzt hat die BBC reagiert.Bild: keystone

Die öffentlich-rechtliche BBC hat nach dem Eklat um den live übertragenen Festivalauftritt der Band Bob Vylan Fehler eingestanden und Konsequenzen angekündigt. Auftritte, die vorab als besonders risikobehaftet eingestuft werden, werden ab sofort nicht mehr in Echtzeit übertragen.

Das teilte der Sender mit. Zudem würden unter anderem auch die Richtlinien zum Abbruch von Übertragungen überarbeitet.

Das britische Hip-Hop-Punk-Duo war am Samstag beim Glastonbury-Festival in England aufgetreten. Der Sänger rief mit dem Slogan «Death, death to the IDF» (Tod den israelischen Streitkräften) zu Sprechchören des Publikums auf. Sowohl der als antisemitisch eingestufte Auftritt selbst als auch der Umgang der BBC mit der Übertragung wurden in der Folge massiv kritisiert – unter anderem vom britischen Premierminister Keir Starmer.

Die BBC teilte mit, der Sender bedauere zutiefst, «dass ein derart anstössiges und verwerfliches Verhalten» zu sehen gewesen sei. Antisemitismus dürfe bei der BBC keinen Platz haben. Es seien vor und während der Übertragung eindeutig Fehler gemacht worden.

Risikoprüfung blieb ohne grössere Konsequenzen

Der Auftritt von Bob Vylan sei als besonders risikobehaftet eingestuft worden – wie sechs andere Auftritte bei dem Festival auch. «Sie galten jedoch alle als geeignet für einen Livestream», wenn entsprechende Massnahmen zur Risikominimierung getroffen würden, teilte die BBC mit.

Während der Übertragung waren auf den Bildschirmen Warnungen zu Sprache und Inhalt zu sehen. Die Einschätzung, dass dies ausreiche, sei falsch gewesen, teilte die BBC mit. Ebenso wie die Entscheidung, die Übertragung nicht abzubrechen, schrieb der Sender.

Die Band hatte sich zuvor verteidigt. Sie habe mit dem Slogan nicht zur Tötung von Menschen aufgerufen. Es habe sich vielmehr um legitime Kritik an der israelischen Kriegsführung gehandelt, behaupten die Musiker in einem Post bei Instagram. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
14 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Swen Goldpreis
03.07.2025 16:08registriert April 2019
Erster Gedanke: Für den Musiker lief das super. Millionen Menschen kennen nun seinen Namen und verbinden ihn mit einer Botschaft, die zwar bei uns nicht so gut ankommt, aber im Rest der Welt ziemlich resonniert.

Zweiter Gedanke: Er wünscht einer Organisation den Tod, nicht den individuellen Personen. Unabhängig davon, ob man hier eine völkermordende Besatzungsarmee oder eine legitime Selbstverteidigung sieht, ist das was komplett anderes.

Wer zb den Tod der EU fordert, will ja auch nur das Ende einer Institution und nicht 300 Millionen tote EU-Bürger. Daher verstehe ich die Aufregung nicht.
2516
Melden
Zum Kommentar
14
Halong-Bucht: Nach Bootsunglück in Vietnam steigt Opferzahl auf 38
Nach dem Kentern eines Ausflugsboots in einer Bucht im Nordosten Vietnams ist die Zahl der Opfer auf 38 gestiegen.
Drei weitere Leichen wurden gefunden, als das gekenterte Touristenboot aus der Halong-Bucht am frühen Sonntagmorgen geborgen und an Land gezogen wurde, wie die Behörden mitteilten. Unter den bestätigten Todesopfern sind demzufolge acht Kinder. Alle Touristen sind Vietnamesen.
Zur Story