International
People-News

Wie die Kardashians irrelevant geworden sind

People-News

Wie die Kardashians irrelevant geworden sind

Sie sind Galionsfiguren auf einem sinkenden Schiff: Seit geschlagenen 18 Jahren machen die Kardashians realitätsfernes Reality-TV – und immer weniger schauen zu.
25.05.2025, 07:4025.05.2025, 07:40
Nadja Zeindler / ch media
Mehr «International»

In «Fluch der Karibik» sagte ein Admiral zu Jack Sparrow in einer Szene: «Sie sind ohne Zweifel der schlechteste Pirat, von dem ich je gehört habe.» Sparrows Antwort: «Aber sie haben von mir gehört.» Genau das gilt auch für die Kardashians. Sogar wer sich einen Dreck um sie schert, weiss, wer sie sind. Vor allem, weil sie ununterbrochen für irgendwelche Schlagzeilen sorgen.

Ein kleiner Auszug aus der vergangenen Woche: Kim verkauft jetzt BHs mit Nippelpiercing, Kourtney teilte derweil mit, dass sie Schulen unnötig findet und Mama Kris Jenner hat ein neues Gesicht. Selbst wer ein leicht übertriebenes Interesse an Promis hat, muss zugeben: Auch Klatsch hat Schubladen – und die Kardashians füllen momentan die unterste.

kris jenner
Kris Jenner ist neuerdings nicht nur dank Photoshop ganz schön glattgebügelt.Bild: instagram/keystone

Sogar als die Räuber, die Kim 2016 in Paris überfallen haben, nun verurteilt wurden, zelebrierte sie ihr Outfit vor Gericht wie auf einem Laufsteg. Und natürlich markierte Kris als pflichtbewusste Managerin auf Instagram auch den Namen des Designers. Schliesslich ist alles eine Gelegenheit zur Selbstvermarktung.

Eines muss man den Kardashians lassen: Sie können alles verkaufen. Egal ob sich selbst, beige Unterwäsche oder ihre Seele. Gut, letzteres ist vielleicht ein bisschen übertrieben. Sie verscherbelten stattdessen ihre ganze Familie für eine TV-Show.

Als 2007 die erste Folge von «Keeping Up with the Kardashians» über die Bildschirme flimmerte, war Reality-TV mit abgehalfterten Promis der grosse Hit. Ozzy Osbourne fand 2002 mit seiner Chaos-Familie in «The Osbournes» eine ganz neue Fangemeinde. «The Simple Life» machte Paris Hilton 2003 erst zum Star. Rapper Flavor Flav und Poison-Frontmann Bret Michaels suchten 2006 mit «Flavor of Love», bzw. 2007 mit «Rock of Love» die angebliche grosse Liebe. Übrigens ähnlich erfolgreich wie die meisten «Bachelor»-Teilnehmer. Heute sind diese Promi-Formate längst in der Versenkung des Trash-TV verschwunden. Mit Ausnahme der Kardashians.

Sie schafften es überraschend lange, unterhaltsam zu bleiben. Klar, trashig waren sie schon immer. Doch zum Start war es auf eine peinliche Art lustig, wenn sie vor einem quietschfarbigen Hintergrund irgendwelchen Quatsch plapperten. Die Memes von damals sind noch heute Kult.

Nachschub gibt es aber kaum. Mittlerweile sitzen sie steif vor einem zartrosa Hintergrund, der Weichzeichner wurde gewaltig hochgeschraubt, jede Pore mit Make-up zu zementiert – und immer weniger schauen zu. Nicht nur, weil wir dank Social Media längst wissen, was in ihrem angeblich so faszinierenden Leben läuft, bevor es in der Show Thema wird.

Mit ihrer vermeintlichen Perfektion haben sie sich ein Ei gelegt: Genau wie Kris Jenners Gesicht wurde auch alles andere zu offensichtlich glattgebügelt – und zu einem langweiligen Einheitsbrei. Die Kardashians wissen zwar noch immer, wie man Schlagzeilen macht, aber nicht mehr, wie man unterhält. (aargauerzeitung.ch)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
16 Kommentare
Dein Kommentar
YouTube Link
0 / 600
Hier gehts zu den Kommentarregeln.
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Quaerentius
25.05.2025 07:57registriert Mai 2022
”Wie die Kardashians irrelevant geworden sind”
Waren sie denn überhaupt je relevant???
1091
Melden
Zum Kommentar
avatar
Back in Time
25.05.2025 09:04registriert November 2019
Dabei hat Kim ja gerade auch noch etwas geschafft, wofür ich ihr ein wenig Respekt zolle. Sie hat ihr Jura-Studium erfolgreich abgeschlossen. Das ist, von dem, was ich über die Jahre von dieser Familie so lesen musste, das erste, bei dem sie wirklich etwas dafür tun musste (Latein lernen, Paragraphen büffeln...).
373
Melden
Zum Kommentar
16
    Anschlag in Washington: Eine Parabel auf den Hass
    Sarah Milgrim und Yaron Lischinsky hofften auf Frieden in Nahost – ihr mutmasslicher Mörder tötete laut Ermittlern «für Palästina, für Gaza». Über das Gift der Feindschaft

    Am kommenden Sonntag hatten Sarah Milgrim und Yaron Lischinsky nach Israel fliegen wollen. Die jüdische US-Amerikanerin Milgrim, 26 Jahre alt, arbeitete für die israelische Botschaft in Washington, D.C. genauso wie ihr Partner, der Deutsch-Israeli Yaron Lischinsky, 30 Jahre alt. Während der gemeinsam geplanten Reise nach Israel habe er ihr einen Heiratsantrag machen wollen, berichtet die New York Times, die auch mit Milgrims Eltern gesprochen hat. «Das Ironische daran ist, dass wir um die Sicherheit unserer Tochter in Israel besorgt waren», zitiert die Zeitung den Vater, Robert Milgrim.

    Zur Story