Der mit Vergewaltigungsvorwürfen konfrontierte US-Filmproduzent Harvey Weinstein lässt über seine Anwälte die Herausgabe womöglich brisanter Unterlagen über seine Person verhindern. In diese verlangten zwei führende Mitarbeiter seiner Firma Einsicht.
Wie die britische Zeitung «Financial Times» am Freitag berichtete, liegt ihr ein Schriftwechsel zwischen Weinsteins Anwälten und den beiden führenden Mitarbeitern der Weinstein Company vor. Demnach versuchten Lance Maerov und Tarak Ben Ammar vergeblich, Einsicht in die Unterlagen zu bekommen.
Maerov und Ammar gehen dem Bericht zufolge davon aus, dass diese Dokumente «explosives» Material und weitere Anschuldigungen gegen Weinstein enthalten. In einer von der Zeitung zitierten Erklärung der Anwaltskanzlei der beiden Mitarbeiter hiess es, dass Weinstein eine ganze «Armada von Anwälten» engagiere, um die Unterlagen unter Verschluss zu halten, spreche Bände.
Weinstein soll über Jahrzehnte hinweg Frauen sexuell belästigt haben. Rund 40 Frauen haben sich inzwischen mit entsprechenden Vorwürfen gemeldet, unter ihnen die Schauspielerinnen Gwyneth Paltrow und Angelina Jolie. Mindestens fünf Frauen werfen Weinstein Vergewaltigung vor. Am Freitag berichtete auch die US-Schauspielerin Heather Kerr, Weinstein habe sie angegriffen und sexuell missbraucht.
In den USA und in Grossbritannien laufen Ermittlungen. Der einst mächtige Hollywood-Produzent hat inzwischen alle Posten in der von ihm mitgegründeten Produktionsgesellschaft aufgeben müssen. Er bestreitet die Vorwürfe. (sda/afp)