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Plastik im Meer verteilt sich bis in die Tiefen des Marianengrabens

Marianengraben, Tiefseegraben (Symbolbild)
Der Tiefseegraben, Marianengraben, im Pazifischen Ozean.Bild: Shutterstock

Plastik im Meer verteilt sich bis in die Tiefen des Marianengrabens

30.04.2025, 17:00
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Mikroplastik ist nicht nur ein Problem an der Meeresoberfläche. Die winzigen Plastikteilchen verteilen sich durch alle Tiefen der Ozeane. Das zeigt eine neue Studie mit Schweizer Beteiligung in der Fachzeitschrift «Nature».

«Obwohl Mikroplastik in der gesamten Wassersäule der Ozeane vorkommt, wird es in den meisten Studien mit Hilfe von Netzen aus dem Oberflächenwasser (weniger als 50 cm Tiefe) gesammelt», schrieben die Forscherinnen und Forscher in der am Mittwoch veröffentlichten Studie. Unser Verständnis über die Verteilung der Plastikteilchen in den Tiefen der Ozeane sei daher begrenzt.

Für die Studie hat das Forschungsteam um Shiye Zhao von der japanischen Agentur für Meeres- und Erdwissenschaften und Technologie (Jamstec) Daten aus zehn Jahren von fast 1900 Messtationen in den Weltmeeren zusammengetragen. An den Analysen beteiligt war auch Matthias Egger vom Umweltbüro Empaqtify.

Bis in die Tiefen des Marianengrabens

Mikroplastik fanden sie dabei überall im Wasser – von der Oberfläche bis in die Tiefen des Marianengrabens.

So massen sie beispielsweise im Atlantik in Tiefen von 100 bis 270 Metern 1100 Plastikpartikel pro Kubikmeter. In einer Tiefe von zwei Kilometern im subtropischen Wirbel des Nordpazifiks fanden sie 600 Partikel pro Kubikmeter und in einer Tiefe von 6,8 Kilometern im Marianengraben 13'500 Partikel pro Kubikmeter Wasser.

Grössere Plastikpartikel, solche mit Grössen über 100 Mikrometern, also grösser als die Dicke eines Haares, blieben in bestimmten Wasserschichten stecken. Kleinere Partikel verteilten sich gleichmässiger.

Die langfristige Anwesenheit und Ansammlung von Mikroplastik im Ozean stelle Risiken für die marine Biosphäre dar, betonten die Forschenden. Um die Mikroplastik-Problematik im Meer genauer zu verstehen, brauche es mehr und vor allem standardisierte, international koordinierte Forschung dazu, schlossen sie. (nib/sda)

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