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Polen

Nord-Stream-Verdächtiger in Polen festgenommen

FILE - In this picture provided by Swedish Coast Guard a leak from Nord Stream 2 is seen, Sept. 28, 2022. (Swedish Coast Guard via AP, File)
Im September 2022 wurden bei einem Anschlag auf die Nord-Stream Pipe Line vier Sprengungen verübt.Bild: keystone

Nord-Stream-Verdächtiger in Polen festgenommen

30.09.2025, 13:4830.09.2025, 13:48

Drei Jahre nach den Anschlägen auf die Nord-Stream-Pipelines ist ein von Deutschland mit Haftbefehl gesuchter Verdächtiger nach Angaben seines Anwalts in Polen gefasst worden.

Sein Mandant, der Ukrainer Wolodymyr Z., sei in den frühen Morgenstunden in einem Warschauer Vorort festgenommen worden, sagte der Anwalt Tymoteusz Paprocki der polnischen Nachrichtenagentur PAP. Er solle am Mittag von der Staatsanwaltschaft verhört werden.

Der Anschlag im Herbst 2022 hatte weltweit Schlagzeilen gemacht. Mehrere Sprengungen beschädigten die beiden Pipelines so sehr, dass kein Gas mehr durchgeleitet werden konnte. Die Explosionen wurden in der Nähe von Bornholm registriert.

Wenig später entdeckte man vier Lecks an drei der insgesamt vier Leitungen. Durch Nord Stream 1 floss zuvor russisches Erdgas nach Deutschland. Nord Stream 2 war infolge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine noch nicht in Betrieb.

Nach der Tat kam schnell die Frage auf, wie die Sprengladungen wohl angebracht wurden, um die Leitungen der Pipelines zu beschädigen. Experten hielten es für wahrscheinlich, dass ausgebildete Taucher Sprengsätze an den Orten angebracht haben könnten.

Tauchlehrer unter Verdacht

Zu den Tätern und den Drahtziehern kursierten lange unterschiedliche Spekulationen. Schliesslich geriet unter anderem Wolodymyr Z. ins Visier der Ermittler, der Medienberichten zufolge Tauchlehrer sein soll. Er hielt sich nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft Warschau zunächst in Polen auf, soll sich aber von dort in sein Heimatland abgesetzt haben.

Die deutschen Strafverfolger hatten sich mit einem Europäischen Haftbefehl an die polnischen Behörden gewandt. Zuletzt gab es Medienberichte, wonach Wolodymyr Z. noch kürzlich in der Nähe von Warschau gewohnt haben soll.

Erst Ende August war in Italien einer der mutmasslichen Drahtzieher der Sabotage festgenommen worden. Die deutsche Bundesanwaltschaft wirft dem 49 Jahre alten Serhij K. gemeinschaftliches Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion und verfassungsfeindliche Sabotage vor. Er soll nach Deutschland ausgeliefert werden. (sda/dpa)

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25 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Squawk 7700
30.09.2025 14:34registriert Mai 2025
Eigentlich sollten sie das Bundesverdienstkreuz erhalten und nicht festgenommen werden. Wo würden wir stehen, wenn Nordstream nicht unterbrochen wäre? Die deutschen würden weiterhin russisches Gas verbrauchen und russlands Krieg mit Milliarden unterstützen. Zudem wären sie weiterhin erpressbar und hätten wohl nicht mal die Hälfte der Waffen an die Ukraine geliefert.
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