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Staudamm bricht in Polen: Flutwelle erreicht die Stadt Klodzko

In Polen ist ein Staudamm gebrochen.
In Polen ist ein Staudamm gebrochen.Bild: keystone

Staudamm bricht in Polen: Flutwelle erreicht die Stadt Klodzko

15.09.2024, 17:0915.09.2024, 20:47
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Nach dem Bruch eines Staudamms im Schneegebirge an Polens Grenze zu Tschechien hat sich die Situation in der Kleinstadt Klodzko weiter verschärft. Eine neue Flutwelle habe den Ort erreicht, sagte Bürgermeister Michal Piszko der Nachrichtenagentur PAP.

Die Glatzer Neisse, ein Nebenfluss der Oder, habe nun bei Klodzko einen Pegelstand von 6,84 Meter. Üblich ist ein durchschnittlicher Wasserstand von etwa einem Meter, wie ein Sprecher der Feuerwehr der Deutschen Presse-Agentur sagte.

In einigen Strassen der Stadt stehe das Wasser anderthalb Meter hoch, sagte der Bürgermeister weiter. Gebirgsjäger der polnischen Armee seien mit Booten unterwegs, um Bürger zu retten, die vor dem Wasser in den zweiten oder dritten Stock ihrer Häuser geflohen seien. In dem Ort mit 26.000 Einwohnern, der hundert Kilometer südlich von Breslau (Wroclaw) liegt, gibt es keine Wasserversorgung mehr. Auch das Gas werde bald abgestellt, sagte der Bürgermeister. Im Dorf Krosnovice unweit von Klodzko kam nach Polizeiangaben ein Mann ums Leben. Die Polizei könne ihn nicht bergen, da der Ort überflutet sei.

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Zuvor war im niederschlesischen Stronie Slaskie ein Staudamm gebrochen.

Das Wasser fliesst nun von dort über den Fluss Biala Ladecka in die Glatzer Neisse. Dutzende Videos auf Twitter lassen das Ausmass der Zerstörung erahnen.

Polens Regierungschef Donald Tusk sagte den von der Flut geschädigten Bürgern finanzielle Hilfen zu. Seine Regierung werde dazu auch Unterstützung bei der EU beantragen, schrieb Tusk auf X.

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(sda/dpa/oli)

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12 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Rivka
15.09.2024 17:36registriert April 2021
Schlimm. Gegen die Natur sind wir machtlos 😞. Ich wünsche den Menschen in den betroffenen Gebieten viel Kraft und auch ein funktionierendes Katastrophen-System, das sie nicht im Stich lässt.
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DanielaK
15.09.2024 19:32registriert November 2016
Jede Überschwemmung ist schlimm. Ich muss aber sagen, es fühlt sich irgendwie schon seltsam an wenn es so nahe (wir sind immerhin auch in Europa) ist und so weitläufig (mehrere Länder) und wir haben heute strahlenden Sonnenschein und kaum ein Wölkchen gesehen. Ich hoffe, dass das da drüben bald mal aufhört mit schütten!
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    Die Angriffe auf Irans Atomprogramm treffen das Mullah-Regime ins Mark. Fraglich ist jedoch, ob die vollständige Zerstörung gelingen kann.

    Nimmt man die israelischen Absichtserklärungen für bare Münze, dann könnten die Angriffe auf nukleare und militärische Einrichtungen im Iran noch bis zu zwei Wochen andauern. Wie im letzten Jahr im Libanon, wo die Hisbollah und ihre Führung von Israel vernichtend geschlagen wurden, ist die israelische Militärführung ganz offensichtlich fest entschlossen, auch den Iran nachhaltig militärisch zu demütigen.

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