Mindestens zwölf Menschen sind am Wochenende in Kroatien ums Leben gekommen, als ein Bus aus Polen von der Fahrbahn abkam und in den Strassengraben stürzte. Mehr als 30 weitere erlitten bei dem Unfall am Samstagmorgen Verletzungen, wie das kroatische Fernsehen unter Berufung auf Polizei und Rettungskräfte berichtete. Nach polnischen Angaben handelt es sich bei den Verunglückten um Mitglieder einer Pilgergruppe. Sie waren auf dem Weg zum katholischen Wallfahrtsort Medjugorje im Südwesten von Bosnien-Herzegowina.
Das Unglück ereignete sich auf einer Autobahn 60 Kilometer nördlich von Zagreb. Der Bus hatte zuvor die ungarisch-kroatische Grenze passiert. Die Unfallursache war zunächst unklar. Die Behörden gingen davon aus, dass der Fahrer hinter dem Steuer eingeschlafen war, hiess es im Fernsehbericht. Aussagen überlebender Reisender legen nahe, dass der Fahrer unter den Toten ist.
Elf Insassen starben an der Unfallstelle, ein weiterer im Krankenhaus in Zagreb. Am Sonntag beschrieben Ärzte den Zustand von sechs weiteren Unfallopfern als kritisch. Vier der Verunglückten wurden inzwischen nach Polen ausgeflogen.
Wie ein Sprecher des Aussenministeriums in Warschau am Samstag der Agentur PAP sagte, handelte es sich bei allen Opfern um polnische Staatsbürger. Die Pilger seien auf dem Weg nach Medjugorje gewesen, bestätigte Ministerpräsident Mateusz Morawiecki auf Twitter. Er sprach den Familien der Opfer sein tiefstes Beileid aus.
Fahrten zum Wallfahrtsort Medugorje erfreuen sich im katholischen Polen besonderer Beliebtheit. In dem Ort am Rande des Dinarischen Gebirges soll es seit 1981 angeblich immer wieder zu Marienerscheinungen kommen. Der Vatikan erlaubt zwar offizielle Pilgerfahrten zu der Gebetsstätte, erkennt die Wundererscheinungen aber bislang nicht an.
Ein weiteres Busunglück ereignete sich in Bulgarien. In dem Bus aus dem Nachbarland Rumänien kamen vier Menschen ums Leben, wie die Behörden bestätigten. Ihre Nationalität war zunächst unklar. Der Unfall ereignete sich in der Nacht zum Samstag nahe der nordbulgarischen Stadt Weliko Tarnowo.
Dabei wurden neun Menschen verletzt. Drei weitere starben noch an der Unfallstelle, einer später im Krankenhaus. Der Bus war laut Medienberichten aus Sofia mit 25 Menschen auf dem Weg von Istanbul nach Rumänien. Der Fahrer, der den Bus gelenkt hatte, wurde festgenommen. (sda/dpa)