In der US-Stadt Charlottesville ist ein Aufmarsch ultrarechter Gruppen eskaliert, die gegen den Abbau eines Denkmals protestieren. Dann raste ein Auto in eine Gruppe von Gegendemonstranten. Ein Helikopter stürzte ab.
Eine Demo von Rassisten ist völlig eskaliert. Ein Auto ist am Samstag bei einer Demonstration von Rechtsextremisten in Charlottesville im US-Bundesstaat Virginia in eine Gruppe von Gegendemonstranten gerast. Ein Mensch starb, 17 Personen sind verletzt worden.
Videoaufnahmen dokumentieren die schrecklichen Szenen. Der Fahrer raste mit voller Wucht in die Menge und flüchtete darauf. Die Polizei konnte ihn später verhaften. Beim Opfer handelt es sich offenbar um eine junge Frau.
Zuvor hatten sich in Charlottesville Anhänger des Ku Klux Klans und anderer rechtsextremer Gruppen gewalttätige Auseinandersetzungen mit Gegendemonstranten geliefert.
Der Wagen fährt mit hohem Tempo auf die versammelten Leute zu. Bild: AP/The Daily Progress
Beide Seiten gingen mit Schlagstöcken, Flaschen und Wurfgeschossen aufeinander los. Die Polizei sprach von mindestens zwei Verletzten und verhängte ein Versammlungsverbot. Die Behörden riefen den Ausnahmezustand aus.
Zu den Krawallen kam es vor Beginn eines Marsches unter dem Motto «Vereint die Rechte». Dabei standen Hunderte Rechtsextreme in paramilitärischen Uniformen ebenso vielen Anhängern antifaschistischer Gruppen gegenüber. Unter Buhrufen schwenkten die rechten Teilnehmer die Flagge der sklavenhaltenden Südstaaten aus dem Bürgerkrieg.
Was Beobachter irritierte: Mitglieder rechtsextremer Milizen marschierten mit Sturmgewehren und anderen Schusswaffen auf. Offenbar legal, wegen der laschen Waffengesetze.
Die Polizei trieb die Menge mit Tränengas auseinander und nahm gewalttätige Teilnehmer fest. Zudem räumte sie einen Park und untersagte die geplante Kundgebung. Zuvor hatten sich hunderte Rechtsextreme mit Fackeln auf dem Universitätscampus von Charlottesville versammelt.
Bild: AP/The Indianapolis Star
Zu der Demonstration aufgerufen hatte neben dem Ku Klux Klan auch die sogenannte Alt-Right-Bewegung, die neonazistisches Gedankengut vertritt und US-Präsident Donald Trump unterstützt.
Der Protest richtete sich gegen die Stadtverwaltung von Charlottesville. Sie will ein Denkmal des Bürgerkriegs-Generals Robert Lee entfernen lassen. Lee führte Mitte des 19. Jahrhunderts die Südstaaten-Truppen.
Präsident Donald Trump verurteilte die «ungeheuerliche Gewalt, von vielen Seiten». Es gebe in Amerika «keinen Platz» für Gewaltausbrüche wie den in Charlottesville, sagte er bei einem Auftritt in Bedminster (New Jersey), wo er derzeit einen Arbeitsurlaub verbringt.Er rief seine Landsleute dazu auf, zusammenzustehen und einander - ungeachtet aller Differenzen - «zu lieben». Trump versprach eine «rasche Wiederherstellung von Recht und Ordnung» - «kein Bürger sollte sich Sorgen um seine Sicherheit machen müssen», fügte er hinz
(sda/afp)