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«Unerträglicher Lärm»: Dubrovnik sagt den Rollkoffern den Kampf an

«Unerträglicher Lärm»: Dubrovnik sagt den Rollkoffern den Kampf an

30.06.2023, 13:27
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Die Verwaltung der kroatischen Tourismus-Hochburg Dubrovnik empfiehlt ihren Besuchern, bei Gängen durch die Altstadt auf das Ziehen von Rollkoffern zu verzichten.

Dies bestätigte am Freitag eine Sprecherin der Stadtverwaltung auf eine Anfrage der Nachrichtenagentur DPA. «Es handelt sich um keine Vorschrift der Kommune, sondern um eine Empfehlung, wie sie auch in einem Promotion-Film enthalten ist», teilte die Sprecherin am Freitag mit.

Dubrovnik
Ziemlich schön: Dubrovnik. Bild: shutterstock
ARCHIV - 15.10.2021, Brandenburg, Sch
Ziemlich laut: Rollkoffer.Bild: keystone

Die Altstadt von Dubrovnik stammt grösstenteils aus dem 13. und 14. Jahrhundert. Gezogene Rollkoffer entwickeln auf ihren Pflastersteinen einen für die Anwohner unerträglichen Lärm. Der Promotion-Film und die Empfehlung, auf das Ziehen von Rollkoffern zu verzichten, seien Teil eines 2017 gestarteten Programms mit dem Namen «Respekt vor der Stadt», so die Sprecherin.

In dessen Rahmen sind seit längerem bestimmte Vorschriften in Kraft, wie etwa das Verbot, in Badekleidung durch die Altstadt zu gehen, oder Speisen und Getränke auf den Stufen von Kulturdenkmälern zu verzehren. Ende Mai sorgte Bürgermeister Mato Frankovic für Aufsehen, als er in einem Interview der Zagreber Tageszeitung «Jutarnji List» ein Verbot von Rollkoffern in der Altstadt ankündigte.

Frankovic, ein engagierter Vorkämpfer des Programms «Respekt vor der Stadt», stellte ausserdem in Aussicht, ab November Schliessfächer an den Altstadt-Eingängen anbringen zu lassen. Touristen, die in der Altstadt wohnen, wären dann verpflichtet, ihr Gepäck dort zu hinterlassen, um es sich anschliessend von einem Kommunaldienst in die Unterkunft bringen zu lassen.

«Die Stadtpolizisten verhängen keine Strafen, sondern klären die Besucher lediglich auf», meinte die Sprecherin. Dies geschehe, damit sie Dubrovnik so gut und authentisch wie nur möglich erleben können. Schon seit vielen Jahren ist die malerische kroatische Stadt und ehemalige Seefestung ein Tourismus-Magnet. Im Vorjahr verzeichnete die Stadt mit 42'000 Einwohnern 3,8 Millionen Gäste-Übernachtungen. (sda/dpa)

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25 Kommentare
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Hollywood Club
30.06.2023 15:47registriert Juli 2019
Eine gute Idee mit den Koffern.
Auf der Insel Hvar war das auch so. Da wurde unser Koffer von einem wie auf Golfplätzen üblichen Fahrzeug abgeholt. Tausend mal besser als durch die Altstadt. Dubrovnik habe ich bereits 2x besucht und kann das absolut verstehen. Es sind einfach zu viele Touris dort, die gar keinen Anstand haben. Als eine der ältesten intakten Mittelalterlichen Festungen/Städte die so ummauert sind, gehört einfach etwas Anstand dazu.. Es ist einfach Einzigartig. Am schlimmsten sind die Touris von den Billigkreuzfahrtschiffen die nur einen halben Tag dort sind.
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Herr Bersier
30.06.2023 14:29registriert April 2020
„Respekt für die Stadt“, inkl. deren Bewohnerinnen und Bewohner, den würde ich mir auch wünschen in Luzern. Aber da sind mir die paar Touristen mit Rollkoffern vor meinem Fenster noch x-fach lieber als die vollbesoffenen Auswärtigen, die auf den letzten oder den ersten Zug torkeln und an die Hauswände pissen wie die täglich tausenden von Hunden, oder der peinliche Polterabend-Pulk, der sich jedes Wochenende durch die Gassen zu spassen müssen meint.
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