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US-Republikaner kritisieren Korruption in Kiew – Domokraten ungerührt

Diese Woche durchsuchte eine Anti-Korruptionsbehörde in der Ukraine das Haus des Milliardärs Ihor Kolomojski (Dritter von links), eines ehemaligen Förderers von Präsident Wolodimir Selenski.
Diese Woche durchsuchte eine Anti-Korruptionsbehörde in der Ukraine das Haus des Milliardärs Ihor Kolomojski (Dritter von links), eines ehemaligen Förderers von Präsident Wolodymyr Selenskyj.Bild: Economy Security Bureau of Ukraine / EPA

US-Republikaner kritisieren Korruption in Kiew – Demokraten bleiben ungerührt

Die Regierung von Präsident Joe Biden ruft den Verbündeten in der Ukraine dazu auf, künftig besser Buch über amerikanische Waffenlieferungen und Hilfsgelder zu führen. Damit will das Weisse Haus republikanische Kritiker auflaufen lassen.
03.02.2023, 14:32
Renzo Ruf, Washington / ch media
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Die Machtübernahme der Republikaner im US-Repräsentantenhaus wirkt sich auch auf die Ukrainepolitik des Weissen Hauses aus. Vertreter von Präsident Joe Biden haben ihre Gesprächspartner in Kiew dazu aufgefordert, bei der Korruptionsbekämpfung einen Zahn zuzulegen. Künftig müsse die Ukraine besser Buch über die umfangreichen Waffenlieferungen und Geldüberweisungen aus Amerika führen, lautet die Forderung aus Washington.

«Für das amerikanische Volk ist es von entscheidender Bedeutung, Vertrauen in die Integrität der Steuergelder zu haben, die zur Unterstützung der Ukraine geschickt werden», hiess es kürzlich in einer Stellungnahme der Regierung Biden.

Adressat dieser Botschaft ist nicht nur Präsident Wolodymyr Selenskyj in Kiew. Das Weisse Haus will auch den politischen Gegner in Washington beruhigen: Republikanische Aushängeschilder wie die Abgeordnete Marjorie Taylor Greene wettern schon lange gegen die angeblich grassierende Korruption in der Ukraine.

Im Dezember, als im Repräsentantenhaus noch die Demokraten die Mehrheit stellten, scheiterte ein Vorstoss Greenes in der aussenpolitischen Kommission, der eine Überprüfung sämtlicher bisher aus Amerika überwiesenen Mittel forderte. Der Republikaner Michael McCaul, neuerdings Vorsitzender der einflussreichen Kommission, sagte damals: «Die Zeit des Blankoschecks ist vorbei.»

Demokraten wiederum geben sich ungerührt. Senator Chris Coons, ein Freund Bidens, sagte kürzlich, er mache sich keine allzu grosse Sorgen, dass US-Waffen in die falschen Hände gerieten. «Die Ukrainer verwenden alles, was wir ihnen schicken.»

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33 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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insert_brain_here
03.02.2023 14:51registriert Oktober 2019
Hier gehts natürlich nur um das parteipolitische Spektakel, unbegründet ist die Sorge nicht. Die USA haben da jahrelange Erfahrung. Von Vietnam über Irak bis Afghanistan, darüber wie hoch der Anteil der Militärhilfe ist die in privaten Taschen statt verbündeten Streitkräften versickerten kursieren Zahlen zwischen 10% und 50%. Das ist so lukrativ dass „Sicherheitsunternehmen“ wie Constellis (ehemals Academi, ehemals Xe Services, ehemals Blackwater) eingestiegen sind.
Dass bei der Verhaftung des stellvertretenden Verteidigungsministers der Ukraine bündelweise Bargeld gefunden wurde hilft nicht
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