International
Russland

Die «Nowaja Gaseta» wird wohl bald nicht mehr gedruckt

Die «Nowaja Gaseta» wird wohl bald nicht mehr gedruckt

Der gedruckten Ausgabe der regierungskritischen russischen Zeitung «Nowaja Gaseta» droht das Aus - aus finanziellen Gründen. Chefredaktor Dmitri Muratow sagte am Donnerstag im TV-Sender Doschd, es sei sehr wahrscheinlich, dass die Papierausgabe im Mai eingestellt werde.
13.03.2015, 03:5313.03.2015, 03:53
Mehr «International»

Die Sprecherin der Zeitung, Nadeschda Prussenkowa, sagte der Nachrichtenagentur AFP, auch wenn die «Nowaja Gaseta» womöglich nicht mehr in Papierform erscheine, werde ihre Website weiter betrieben. Die Zeitung habe schwere finanzielle Probleme, der Hauptaktionär habe seine Zahlungen eingestellt und es gebe praktisch keine Anzeigenkunden.

Muratow hatte im oppositionellen Fernsehsender zuvor gesagt, die «Nowaja Gaseta» könne nicht mit «vom Staat subventionierten» Medien konkurrieren. «In unserem Land sind wirtschaftliche Fragen nicht von politischen Fragen zu trennen», fügte der Chefredaktor hinzu.

Die «Nowaja Gaseta» gehört zu den wichtigsten unabhängigen Medien Russlands. Offenbar im Zusammenhang mit ihren Recherchen wurden seit ihrer Gründung 1993 sechs ihrer Mitarbeiter getötet, darunter die Journalistin Anna Politkowskaja.

Gefährlicher Arbeitgeber: Ermordete «Nowaja Gazeta»-Mitarbeiter

1 / 8
Gefährlicher Arbeitgeber: Ermordete "Nowaja Gazeta"-Mitarbeiter
Zeitungskiosk in Moskau: Nowaja Gazeta nach dem Unglück des Flugs MH17.
quelle: epa/epa / yuri kochetkov
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Dem oppositionellen Geschäftsmann Alexander Lebedew und dem früheren sowjetischen Staatschef Michail Gorbatschow gehören zusammen 49 Prozent der Zeitung. (kad/sda/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
    38 Jahre zu Unrecht im Gefängnis – Brite kommt dank einer DNA-Probe frei
    Es dürfte sich um einen der folgenreichsten Justizirrtümer Grossbritanniens handeln: Ein Mann sitzt 38 Jahre lang wegen Mordes im Gefängnis. Jetzt haben ihn neue Beweise entlastet. Das sagt er zu seiner Freilassung.

    Zu Unrecht hat ein Mann in Grossbritannien 38 Jahre lang im Gefängnis gesessen. Der Mann war in den 1980ern wegen Mordes an einer jungen Frau verurteilt worden – nun allerdings hob ein Berufungsgericht die Entscheidung auf, wie die britische Nachrichtenagentur PA meldete. Grund dafür sind DNA-Proben, die nicht übereinstimmen.

    Zur Story