Wer hätte einmal gedacht, dass Kapitulation per Drohne einmal etwas sein wird? Wir vielleicht nicht, die Ukrainer aber schon. Und tatsächlich: Das ukrainische Verteidigungsministerium hat eine Video-Anleitung herausgegeben, wie die Truppen russische Soldaten per Drohne zum Aufgeben bringen können.
— Генеральний штаб ЗСУ (@GeneralStaffUA) December 13, 2022
Die Methode ist vergleichsweise sicher, denn die ukrainischen Soldaten können so die möglichen Kapitulierenden aus einer gewissen Distanz zu sich herholen und so einem Hinterhalt zuvorkommen. Doch die Drohne ist nicht der einzige Weg, mit dem den Russen das Kapitulieren leichter gemacht werden soll, schreibt der «Spiegel».
So hat das Verteidigungsministerium auch eine Hotline unter dem Namen «Ich will leben» eingerichtet. Dort gibt es Informationen, wie man am besten der Mobilisierung aus dem Weg geht, und ein Versprechen auf eine Behandlung nach Genfer Konvention und drei warme Mahlzeiten am Tag in Folge einer Kapitulation. Das Ganze gibt es auch als Telegram-Kanal und als Website, letztere wurde jedoch mittlerweile in Russland blockiert.
Nichtsdestotrotz scheint das Programm zu funktionieren: Laut dem russischen Exilmedium «Meduza» erreichen Seite und Hotline zwischen 50 und 100 Anfragen pro Tag seit Erstellung. Die grosse Mehrheit komme von jungen Männern und deren Familien, die sich über die Folgen einer Kapitulation informieren möchten. Von ukrainischer Seite her heisst es, es gebe bereits rund 4300 konkrete Interessenten, die bald bereit seien, sich zu ergeben. Diese Angaben liessen sich nicht unabhängig bestätigen.
Und wie reagiert Russland? Die «New York Times» berichtet, dass SMS mit der Aufforderung, sich zu ergeben, an ukrainische Nummern verschickt worden sind. Die Aktion scheint jedoch keine Erfolge zu verzeichnen.