Schweiz
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Pendler konnten nicht in die 2. Klasse und kassierten Aufpreis

Blick in die 1. Klasse im ersten rundum erneuerten IC2000-Intercity-Zug, praesentiert von der SBB am Donnerstag, 31. Januar 2019 in Olten. Einige der IC2000-Zuege der SBB sind seit 20 Jahren im Einsat ...
Der Klassenwechsel auf der Strecke Bern–Zürich kostet regulär 19 Franken.Bild: KEYSTONE

Pendler konnten nicht in die 2. Klasse und kassierten Aufpreis

15.08.2025, 11:3715.08.2025, 12:48
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Am Dienstagabend konnten einige Pendlerinnen und Pendler im Zug zwischen Bern und Zürich von der 1. nicht in die 2. Klasse wechseln – die Verbindungstür war defekt.

Bei der Billettkontrolle verlangte das Zugpersonal dann, dass die Betroffenen einen Klassenwechsel lösen. Sie hätten schliesslich das Angebot der 1. Klasse in Anspruch genommen, begründeten die SBB-Angestellten die fehlende Kulanz, wie SRF berichtet.

Wegen der kaputten Tür auf den Klassenwechsel zu verzichten, wäre gegenüber den regulär in der 1. Klasse Reisenden unfair, hiess es vonseiten des Zugpersonals. Dass sie auf der Treppe oder im Gang standen, ändere nichts daran.

SBB doch noch kulant

Alliance Swisspass und SBB teilen gemäss SRF mit, es sei «sehr selten», dass der Durchgang zwischen der 1. und der 2. Klasse gesperrt sei. In so einem Fall müsse man bei der nächsten Gelegenheit auf dem Perron den Wagen wechseln. Am Dienstagabend wollte das Zugpersonal diese Option jedoch nicht akzeptieren.

Doch die SBB lenken ein. Im Nachhinein teilen sie mit, es sei zwar unmöglich zu eruieren, wie viele Klassenwechsel wegen der defekten Verbindungstür verkauft worden seien, Betroffene sollten sich jedoch beim Kundendienst melden. Dann werde der Klassenwechsel einzeln nochmal geprüft.

Ihr Personal müsse bei Kontrollen innert kürzester Zeit Entscheide fällen. Es brauche jeweils «Fingerspitzengefühl und Augenmass». Diese Balance gelinge meistens, aber nicht immer, so eine SBB-Sprecherin zum SRF.

Das Vorgehen vom Dienstagabend sei «rein tarifisch korrekt, aber ein wenig streng». Die SBB würden verstehen, dass die Situation für die betroffenen Reisenden schwer nachvollziehbar gewesen sei.

(rbu)

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Füsse raus, Dose auf, Stumpen rein: Dieser Herr lässt es sich 2003 in der ersten Klasse zwischen Schüpfheim-Konolfingen gutgehen.
quelle: keystone/martin ruetschi
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217 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Magnum
15.08.2025 12:43registriert Februar 2015
Wenn der Zug zwischen Bern und Zürich nie hält und die Türe von der 1. zur 2. Klasse defekt ist, dann ist das nicht das Problem der Passagiere - sondern eines der SBB. Dass hier nun noch auf eine Prüfung von Einzelfällen beharrt wird, statt in diesem Fall generell Kulanz zu zeigen, stellt den SBB kein gutes Zeugnis aus.
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Roli_G
15.08.2025 13:16registriert Januar 2021
Hier von Kulanz zu sprechen finde ich schon ein starkes Stück. Da ist ja die SBB schuld und nicht der Passagier.
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SusiBlue
15.08.2025 12:19registriert Februar 2016
Menschen, die 100% strikt nach Regeln arbeiten wollen / intrinsisch "müssen", sollten sich halt einfach einen Job suchen, wo es um Leben und Tod geht oder nix direkt mit Menschen zu tun hat.
(kA, das Abzählen von M&Ms pro Packung zB)
Es ist gut, dass es so Menschen gibt! Aber nicht als Zugbegleiter, wo man (zwischenmenschliche) Situationen schnell beurteilen muss. Wo sollen die Leute denn hin, wenn die Tür versperrt ist??
Wenn man sich dann in der 1. hinsetzt, ja dann sollte man ein Upgrade lösen. Aber im Gang??
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