Russische Interkontinental-Rakete explodiert kurz nach dem Start
Ein Testflug einer russischen Interkontinentalrakete ist am Freitag katastrophal in die Hose gegangen: Der Marschflugkörper explodierte kurz nach dem Start in etwa 200 bis 400 Metern Höhe und hinterliess eine sichtbare violett-rote Rauchwolke. Der Vorfall ereignete sich auf dem Jasnij-Gelände, einer von Russlands weniger Abschussrampen für ICBM (intercontinental ballistic missiles; Interkontninentalraketen).
Nach Angaben von Defence Blog ist bislang noch nicht klar, um welchen genauen Raketentyp es sich handelt. Jedoch sei die Färbung der Rauchspur ein Indiz, dass es sich um eine nach sowjetischen Bauplänen entworfene Interkontinentalrakete handelt, zumal deren toxische Treibstoffe eine solche Farbe hervorrufen.
Für die lokale Bevölkerung dürfte der fehlgeschlagene Start wenig Freude auslösen. Während der farbige Rauch zum vielleicht schön zum anschauen ist, sind es seine Inhaltsstoffe eher weniger. Die Mischung aus Stickstoff-Tetroxid und Dimethylhydrazin, auch bekannt als Heptyl, ist hochgiftig, in hoher Konzentration tödlich, und kann im Falle einer grossflächigen Verteilung (z.B. nach einer Explosion) Boden, Luft, und Wasser verunreinigen.
Der ukrainische Nachrichten-Outlet Defence News schreibt indes, dass der Fehlstart Ähnlichkeiten mit dem Fehlstart einer Sarmat-Rakete im Jahr 2024 aufweise. Die RS-28 Sarmat ist in Russland seit 2009 in Entwicklung und wird vom Kreml als Rakete der «nächsten Generation» angepriesen.
Am Mittwoch war ein Überwachungsflugzeug der US Airforce nach Alaska losgeflogen. Experten lasen daraus, dass Russland wohl bald einen Raketentest durchführen werde, welchen die Amerikaner miterleben wollten.
(cpf)
