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Russland

Russischer Generalmajor droht mit weiteren Anschlägen auf Kiew

Russischer Generalmajor droht mit (weiteren) Anschlägen auf Kiew

Der hohe russische Militär Igor Konaschenkow droht mit weiteren Angriffen auf die ukrainische Hauptstadt Kiew. Er behauptet, solche hätte es bislang nicht gegeben.
13.04.2022, 21:5614.04.2022, 13:03
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Der russische Generalmajor Igor Konaschenkow hat am Mittwochabend in einer Ansprache mit (weiteren) Angriffen auf die ukrainische Hauptstadt Kiew gedroht. Im Visier seien «Kommandozentralen», auch jene in Kiew. Er begründete seine Warnung mit «Sabotageversuchen und Angriffen ukrainischer Truppen auf Objekte im Hoheitsgebiet der Russischen Föderation»:

«Wenn solche Fälle andauern, werden die Streitkräfte der Russischen Föderation Entscheidungszentren angreifen, auch in Kiew, worauf die russische Armee bislang verzichtet hat.»
Generalmajor Igor Konaschenkow

Konaschenkow behauptete, dass die russische Armee bislang auf solche Manöver verzichtet habe. Zu Beginn des Kriegs zeigte sich jedoch ein anderes Bild: Der Kreml griff mehrere Standorte in und um Kiew an. Russischer Darstellung nach richteten sich diese Angriffe nur gegen die militärische Infrastruktur. In mehreren dokumentierten Fällen kam es aber in der ukrainischen Hauptstadtregion zu Anschlägen auf zivile Häuser.

Video: youtube

Der russische General sprach bei seinem Auftritt am Mittwochabend nicht nur die Drohung gegen Kiew aus, er gab dabei auch militärische Erfolge bekannt: So habe seine Armee den Hafen der schwer umkämpften ukrainischen Stadt Mariupol komplett unter ihre Kontrolle bringen können. Zudem behauptete er die Zerstörung von «36 feindlichen Objekten durch hochpräzise Waffen». Diese Darstellung konnte bislang nicht unabhängig überprüft werden.

Konaschenkow leitet seit 2017 die Abteilung für Information und Massenkommunikation des russischen Verteidigungsministeriums. Bislang fiel er in erster Linie durch fragwürdige Aussagen auf. So behauptete er während des Kriegs, die USA hätten Pläne, Vögel als Biowaffe in der Ukraine zu verwenden. Zudem verbreitete er mehrfach die widerlegbare Behauptung des Kremls, dass die Armee im Krieg keine zivilen Ziele angreife.

In den vergangenen Wochen hatte Moskau mehrfach vermeintliche Angriffe ukrainischer Truppen auf grenznahe russische Gebiete beklagt. Anfang April etwa gab es einen Luftangriff auf ein Öllager in der Grossstadt Belgorod. Aus der Ukraine gab es damals weder eine Bestätigung noch ein Dementi. (sda/pit)

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61 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Liebu
13.04.2022 22:07registriert Oktober 2020
Der hohe russische Militär Igor Konaschenkow droht mit weiteren Angriffen auf die ukrainische Hauptstadt Kiew. Er behauptet, solche hätte es bislang nicht gegeben.
Welche Gräuel in Mariupol zum Vorschein kommen, will eigentlich auch niemand wissen. Der Kreml wird sowieso wieder die Ukrainer selber verantwortlich machen.
Unglaublich.

Wenn er mit „weiteren“ droht gibt er ja selber zu, dass es solche schon gab. Er widerspricht sich ja selber.
Die Wahrheit ist aber sowieso nicht Russlands Stärke.
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Pummelfee
13.04.2022 22:43registriert Mai 2020
Die Aussagen der russischen Elite werden immer bizzarer. Sind die alle aus derselben Klapse entflohen? Wie hiess diese Klapse noch gleich….ach ja, Kreml!
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neoliberaler Raubtierkapitalist
13.04.2022 22:24registriert Februar 2018
Mehr Waffen für die Ukraine. Die brauchen Flugzeuge, Panzer, Drohnen und Munition. Die Russen müssen auf dem Schlachtfeld besiegt werden und im Anschluss wie Deutschland befriedet werden. Die einzige Sicherheitsgarantie ist deren Niederlage.
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