Die staatlich kontrollierten Sender NTW und Kanal Eins hatten am Dienstag in Berichten über ein Treffen von Präsident Wladimir Putin mit Militärvertretern in Sotschi Geheimdokumente zu einem noch in der Entwicklungsphase steckenden Torpedo-System mit der Bezeichnung Status-6 gezeigt.
In dem deutlich sichtbaren Begleittext heisst es, die auf U-Booten stationierten Torpedos würden bei ihrem Einschlag die Gebiete derart stark radioaktiv verseuchen, dass sie für lange Zeit für jede «militärische, landwirtschaftliche oder wirtschaftliche Aktivität unbrauchbar» seien.
Zwar wurden die Aufnahmen von den beiden Sender später wieder gelöscht, doch auf mehreren Internetseiten wurden Screenshots veröffentlicht. Wie die Aufnahmen in die Sendungen gerieten, war zunächst unklar. Beide Sender stehen unter strikter Kontrolle des Kreml.
Putin hatte diese Woche den USA und ihren Verbündeten vorgeworfen, Moskaus atomare Kapazitäten ausschalten zu wollen. Moskau brauche deshalb Waffen, die in der Lage sein müssten, jede Form von Raketenschutzschild zu überwinden, erklärte er.
In den USA ist daher die Rede davon, dass es sich bei dem jüngsten Vorfall mit den TV-Bildern um eine geplante Provokation gehandelt haben könnte. Russland hätte den Fall inszenieren können, um den Anschein zu erwecken, das Land verfüge über eine neue, gefährliche Waffe, heisst es auf der US-Nachrichtenseite «Daily Beast». (dwi/sda/afp)