International
Russland

Einer der «Väter der Atombombe»: Russischer Physiker Trutnew tot

Einer der «Väter der Atombombe»: Russischer Physiker Trutnew tot

07.08.2021, 10:52
Mehr «International»

Der in Russland als einer der «Väter der Atombombe» verehrte Kernphysiker Juri Trutnew ist im Alter von 93 Jahren in seinem Wohn- und Arbeitsort Sarow gestorben. «Juri Alexejewitsch (Trutnew) war einer jener, die an den Ursprüngen der Schaffung der atomaren und thermonuklearen Waffen standen», teilte der Chef des russischen Atomkonzerns Rosatom, Alexej Lichatschjow, mit. Trutnew, der erst vor kurzem sein 70-jähriges Dienstjubiläum gefeiert habe, starb demnach am Freitag in der für ihr Kernforschungszentrum bekannten Stadt Sarow, wo er auch beerdigt werden soll.

«Seine Errungenschaften helfen bis jetzt, die Verteidigungskraft unserer Heimat auf höchstem Niveau zu erhalten», sagte Lichatschjow. Trutnew, der am 2. November 1927 in Moskau geboren wurde, habe in den 1950er und 1960er Jahren mit Wissenschaftlern wie Andrej Sacharow und Jakow Seldowitsch an der Entwicklung von Kernwaffen gearbeitet und sei bis zuletzt tätig gewesen, hiess es.

Trutnew bleibe als «schillernder und bodenständiger Wissenschaftler mit hohen moralischen Prinzipien» in Erinnerung und für immer mit der Atomwissenschaft des Landes verbunden, sagte Lichatschjow.

Trutnew trug im Kalten Krieg nach russischen Angaben massgeblich dazu bei, dass die Sowjetunion im Wettlauf mit den USA ein nukleares Schutzschild aufbauen und letztlich ein strategisches Kräftegleichgewicht anstreben konnte.

Nach Angaben der russischen Staatsagentur Ria Nowosti machte sich Trutnew auch um die friedliche industrielle Nutzung der Atomkraft verdient. Demnach war der Wissenschaftler 1965 am ersten für die kommunistische Volkswirtschaft veranlassten Kernwaffentest in der damaligen Sowjetrepublik Kasachstan in Zentralasien beteiligt. Dort entstand damals durch die Sprengung der künstliche See Tschagan, in dem Trutnew auch gebadet habe, um zu zeigen, dass die radioaktive Verschmutzung seiner Gesundheit nicht schade. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
4 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
4
Zehntausende feiern Sturz Assads bei Freitagsgebet in Damaskus – das Syrien-Update

Zehntausende Menschen haben in Syrien während des Freitagsgebets den Sturz des Machthabers Baschar al-Assad gefeiert.

Zur Story