Die USA haben mehreren russischen Diplomaten nach Angaben aus Moskau zunächst keine Visa zur Uno-Vollversammlung in New York ausgestellt. Das sei ein beispielloser Schritt, sagte Vize-Aussenminister Sergej Rjabkow am Dienstag der Agentur Interfax zufolge.
«Das empört uns zutiefst.» Es sei eine Protestnote eingereicht worden. «Wir werden sehen, in welcher Form, wann und in welchem Umfang wir darauf reagieren werden», sagte Rjabkow.
Die Beziehungen zwischen Moskau und Washington sind seit langem auf einem Tiefpunkt. Dieser Vorgang gilt deshalb als weitere Stichelei in dem ohnehin zerrütteten Verhältnis. Die USA werfen Russland unter anderem eine Einmischung in US-Wahlen vor.
Nach Angaben des Aussenministeriums in Moskau haben zehn Mitglieder der Delegation keine Einreise-Genehmigung erhalten. Darunter sind die Aussenpolitiker Leonid Sluzki und Konstantin Kossatschow, der seit April vergangenen Jahres auf einer US-Sanktionsliste steht.
Die Aussenamtssprecherin Maria Sacharowa zufolge haben die USA zur Begründung darauf verwiesen, dass Fristen nicht beachtet worden seien und Visa-Anträge entweder zu spät oder zu früh eingereicht worden seien. «Das ist nicht der Fall gewesen», sagte Sacharowa. Laut Kreml sind die USA verpflichtet, den Uno-Delegationen Visa auszuhändigen.
Die mehrtägige Generaldebatte der Uno-Vollversammlung geht noch bis kommenden Montag am Sitz der Vereinten Nationen in New York. (aeg/sda/dpa)