Am Donnerstag gab der russische Aussenminister Sergej Lawrow BBC ein Interview, indem er darüber sprach, dass die Dinge in der Ukraine nicht so seien, wie sie schienen. «Wir sind nicht in die Ukraine einmarschiert», sagte Lawrow.
Und weiter: «Wir haben eine spezielle Militäroperation ausgerufen, weil wir keine andere Möglichkeit hatten, dem Westen zu erklären, dass die Aufnahme der Ukraine in die Nato ein krimineller Akt ist.»
Er blieb während des Gesprächs der offiziellen Kreml-Linie treu und wiederholte, dass es in der Ukraine Nazis gäbe und Russland die Ukraine «entnazifiziere».
Der BBC-Journalist fragte daraufhin, ob es wirklich ein Kampf gegen Nazis sei, wenn beispielsweise 360 Bewohner, darunter 74 Kinder und fünf Menschen mit Behinderungen, von russischen Streitkräften gezwungen werden, 28 Tage lang in einem Schulkeller ohne Toiletten und Wasser zu verharren.
Der Medienschaffende zitierte dabei einen offiziellen Bericht der Vereinten Nationen über das ukrainische Dorf Jahidne in der Region Tschernihiw. Bei diesem Vorfall sind 10 ältere Menschen gestorben.
Lawrow entgegnete daraufhin, solche Ereignisse seien sehr bedauerlich, aber «internationale Diplomaten, einschliesslich UN-Vertreterinnen und -Vertreter, werden vom Westen unter Druck gesetzt. Und sehr oft werden sie benutzt, um vom Westen verbreitete Fake News zu verstärken.»
«Russland ist nicht blitzsauber (engl. ‹squeaky clean›). Russland ist, was es ist. Und wir schämen uns nicht, zu zeigen, wer wir sind», sagt er.
“Russia isn’t squeaky clean. Russia is what it is & we're not ashamed of showing who we are.” In an exclusive interview, I question Foreign Minister Sergei Lavrov on Russia’s invasion of Ukraine. Producers @BBCWillVernon @LizaShuvalova Cameras @AntonChicherov @LizaVereykina pic.twitter.com/yFccy6Vtiu
— Steve Rosenberg (@BBCSteveR) June 16, 2022
Am 24. Februar 2022 ist die russische Armee in die Ukraine eingefallen. Seither sind Tausende von Menschen getötet und die Infrastruktur des Landes teils in Schutt und Asche gelegt worden. Millionen von Ukrainerinnen und Ukrainern mussten flüchten.
(adi)