Der Uno-Sicherheitsrat hat sich «zutiefst besorgt» gezeigt über den Vormarsch von Truppen des mächtigen libyschen Generals Chalifa Haftar auf die Hauptstadt Tripolis. Das Gremium tagte am Freitag bei einer Dringlichkeitssitzung hinter verschlossenen Türen.
At the request of @UKUN_NewYork, #UNSC members will meet this afternoon in consultations to discuss the situation in #Libya: https://t.co/jnKRmPAweD
— Security Council Report (@SCRtweets) 5. April 2019
Der Sicherheitsrat rief nach dem Treffen in New York den mächtigen General dazu auf, jegliche Truppenbewegungen zu stoppen. Seine Kämpfer wollen Tripolis einnehmen, wo die international anerkannte Regierung von Fajis al-Sarradsch sitzt, die mit Haftar um die Macht in dem ölreichen Land ringt.
Der deutsche Uno-Botschafter Christoph Heusgen, der dem Sicherheitsrat derzeit turnusgemäss als Präsident vorsitzt, verlas vor Journalisten eine entsprechende Mitteilung des Rates. Der Rat wolle ausserdem alle diejenigen, die für neue Eskalationen in Libyen verantwortlich sind, zur Rechenschaft ziehen, sagte Heusgen. «Es kann in diesem Konflikt keine militärische Lösung geben.»
Zuvor hatte der zuständige Uno-Sonderbeauftragte Ghassan Salame den Sicherheitsrat hinter verschlossenen Türen über die aktuelle Situation in dem nordafrikanischen Staat informiert. Dort herrscht seit dem mit westlicher Hilfe erzwungenen Sturz des Langzeitherrschers Muammar al-Gaddafi 2011 Chaos.
Haftar wird unterstützt von Russland, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Ägypten. Wie die Sarradsch-Regierung stützt sich Haftars selbst ernannte Libysche Nationalarmee (LNA) auf ein Bündnis mit zahlreichen lokalen Milizen. (leo/sda/dpa)