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Keine Waffen für die Ukraine? Polens Präsident rudert zurück

FILE -Poland's Prime Minister Mateusz Morawiecki, right, welcomes Ukrainian President Volodymyr Zelenskyy as they meet in Warsaw, Poland, Wednesday, April 5, 2023. Poland's prime minister sa ...
Wolodymyr Selenskyj mit Mateusz Morawiecki.Bild: keystone

Keine Waffen für die Ukraine? Polens Präsident rudert zurück

Polens Ministerpräsident Morawiecki hat der Ukraine eine vermeintliche Absage für neue Waffenlieferungen erteilt. Wurde der Politiker nur missinterpretiert?
22.09.2023, 14:30
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t-online

Polens Präsident Andrzej Duda hat die Irritationen um einen möglichen Stopp polnischer Waffenlieferungen an die Ukraine als Missverständnis bezeichnet. Die Äusserungen von Regierungschef Mateusz Morawiecki seien auf «die denkbar schlechteste Weise interpretiert» worden, sagte Duda am Donnerstag dem Sender TVN24. «Meiner Meinung nach wollte der Ministerpräsident sagen, dass wir die neuen Waffen, die wir derzeit im Zuge der Modernisierung der polnischen Armee kaufen, nicht an die Ukraine liefern werden.»

Warschau hat unter anderem mit den USA und Südkorea Waffengeschäfte zum Kauf neuer Panzer und Haubitzen abgeschlossen. «Wenn wir die neuen Waffen aus den USA und Südkorea erhalten, werden wir die derzeit von der polnischen Armee verwendeten Waffen freigeben. Vielleicht werden wir sie an die Ukraine weitergeben», sagte Duda.

Morawiecki löste Irritationen aus

Morawiecki hatte am Mittwoch angedeutet, dass Polen keine Waffen mehr an die Ukraine liefern werde, «weil wir uns selbst mit den modernsten Waffen ausrüsten». Die Äusserung löste in Brüssel und Berlin Irritationen aus.

Polens Regierungssprecher Piotr Müller präzisierte Morawieckis Aussage am Donnerstag und erklärte, dass Polen die Waffenlieferungen an die Ukraine künftig auf bereits abgeschlossene Verträge beschränken werde. «Polen realisiert allein die Lieferungen von Munition und Waffen, die zu einem früheren Zeitpunkt beschlossen wurden», sagte Müller nach Angaben der polnischen Nachrichtenagentur PAP. Das schliesse die Lieferungen ein, die in Verträgen mit der Ukraine vereinbart worden seien.

Polen gehört seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine zu den grössten Unterstützern und Waffenlieferanten Kiews. Es ist zudem ein wichtiges Transitland für Waffen, die andere westliche Verbündete der Ukraine schicken. Polen hat rund eine Million Flüchtlinge aus dem Nachbarland aufgenommen.

(t-online/dpa)

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