Die EU verschärft den Ton im Zollstreit mit den USA. Nach einem ersten Paket von Gegenzöllen auf die Einfuhr von US-Waren von 21 Milliarden Euro droht die EU mit weiteren Abgaben auf US-Importe von rund 72 Milliarden Euro. Betroffen wären demnach Waren von Jeans, über Whiskey und Erdnussbutter bis zu Flugzeugteilen.
Erstmals wird in Brüssel auch eine weitere Möglichkeit in Betracht gezogen: Von Anti-Coercion-Instrument (ACI) sprechen Fachleute – dem Instrument gegen Zwangsmassnahmen. Die Regelung war ursprünglich gegen mögliche Handelsschikanen von chinesischer Seite verabschiedet worden, könnte nun aber auch im Zollstreit mit den USA eine Möglichkeit bieten. Das Instrument sieht Sonderabgaben, Einschränkungen für US-Tech-Firmen bis zum Ausschluss von US-Konzernen bei öffentlichen Ausschreibungen in Europa.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron setzt sich seit Längerem für diese härtere Gangart ein, die manche Beobachter als «nukleare Option» bezeichnen. Er tauschte sich am Wochenende mit Kanzler Friedrich Merz (CDU) aus. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte zuletzt gesagt, die Regelung gegen Zwangsmassnahmen sei für aussergewöhnliche Situationen vorgesehen. «Hier sind wir noch nicht.» Die EU-Kommission führt stellvertretend für alle Mitgliedstaaten die Handelsgespräche.
US-Präsident Trump hatte angedroht, nach dem 1. August Zölle in Höhe von 30 Prozent auf europäische Importe zu erheben. Nach Aussagen EU-Handelskommissar Maroš Šefčovič würden Abgaben in dieser Höhe den transatlantischen Handel weitgehend zum Erliegen bringen.
Nach seiner jüngsten US-Reise hatte Šefčovič den Botschaftern der 27 EU-Staaten zuletzt einen ernüchternden Bericht vorgelegt. Ein Diplomat sagte, es scheine kaum Spielraum zu geben, den noch höheren Sonderzölle für einzelne Branchen – 50 Prozent auf Stahl und Aluminium sowie 25 Prozent auf Autos – zu entgehen oder wenigstens massiv zu senken. Auch die Idee eines Verzichts auf weitere Zölle nach einer Verständigung sei in Washington abgelehnt worden.
Deshalb werden in Brüssel jetzt auch schärfere Massnahmen wie das Vorgehen gegen Zwangsmassnahmen erörtert. Sollte keine Einigung erzielt werden, seien immer mehr EU-Staaten bereit, härter zurückzuschlagen, sagten mehrere europäische Diplomaten der Nachrichtenagentur Reuters.
Trumps Zollpolitik liess zuletzt auch die Verbraucherpreise in den USA kräftig steigen. US-Finanzminister Scott Bessent, der eine wichtige Rolle in den Verhandlungen mit der EU spielt, sagte jetzt in einem CNBC-Interview, es gehe eher um die Qualität von Handelsdeals als die Geschwindigkeit.
Trump werde entscheiden, ob die Frist von Anfang August angepasst werden müsse. Weil aber nicht alle Sonderzölle der USA ausgesetzt sind, würde eine abermalige Verschiebung der europäischen Industrie viel Geld kosten. In der deutschen Regierung hiess es deswegen zuletzt, die Wirtschaft dringe auf eine schnelle Lösung, auch wenn sie mit Nachteilen verbunden sei.
Verwendete Quellen:
Die EU steht vor der grössten Bewährungsprobe.
Es darf doch doch nicht sein das DT schalten und walten kann und erpresserisch vorgeht.
Die EU sollte Nägel mit Köpfen machen.
Klar kostet das wieder enorm viel Geld, wenn man nicht nach der Pfeife von DT tanzt.
DT ist sich aber vermutlich nicht bewusst das er "Sein" Land an die Wand fährt.
Irgendwann ist ein Teil der US Bevölkerung zahlungs unfähig.
Viel Spass da drüben.