International
Russland

Kasachstans Staatsfernsehen meldet 164 Tote bei Unruhen

Kasachstans Staatsfernsehen meldet 164 Tote nach den Unruhen

09.01.2022, 13:04
Mehr «International»

Bei den schweren Unruhen im zentralasiatischen Kasachstan sind offiziellen Angaben zufolge 164 Menschen getötet worden. Das berichtete das Staatsfernsehen am Sonntag unter Berufung auf das Gesundheitsministerium. Demnach sollen allein in der von den Unruhen besonders schwer erschütterten Millionenstadt Almaty 103 Menschen ums Leben gekommen sein - darunter zwei Kinder.

Wie viele der Todesopfer Zivilisten waren, war zunächst unklar. Zuvor hatten die Behörden von mehr als 40 Toten gesprochen, unter ihnen mindestens 16 Polizisten und Soldaten. Die Unruhen in der an China und Russland grenzenden Ex-Sowjetrepublik dauern seit einer Woche an.

Laut offiziellen Angaben sind dabei bisher mehr als 2200 Menschen verletzt worden. Vor allem in der Almaty im Südosten der Ex-Sowjetrepublik hätten rund 1100 Menschen medizinische Hilfe ersucht, meldete das Staatsfernsehen unter Berufung auf die Behörden. Unabhängige Informationen gibt es auch weiterhin nur spärlich.

Präsident Kassym-Schomart Tokajew hatte Polizei und Armee am Freitag angewiesen, «ohne Vorwarnung» auf Demonstranten zu schiessen, die er als «Terroristen» und «Banditen» bezeichnete.

Seit einer Woche kommt das Land nicht zur Ruhe. Unmut über gestiegene Treibstoffpreise an den Tankstellen in dem öl- und gasreichen Land schlug in Proteste gegen die Staatsführung um. Neben vielerorts friedlichen Demonstrationen kam es auch zu gewaltsamen Ausschreitungen. Die autoritären Behörden sagen, die Lage sei mittlerweile unter Kontrolle. Wie das Präsidialbüro nach einer weiteren Krisensitzung mittelte, dauern die Einsätze gegen Demonstranten an. «Es werden Massnahmen ergriffen, um Terroristen ausfindig zu machen und festzunehmen.»

Es seien mittlerweile fast 6000 Menschen festgenommen worden, darunter viele Ausländer, hiess es weiter. Tokajew behauptete, Demonstranten würden auch aus dem Ausland unterstützt. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Die 15 meistverkauften E-Autos in der Schweiz 2021
1 / 17
Die 15 meistverkauften E-Autos in der Schweiz 2021
Rang 15: Hyundai Ioniq 5 (745 Verkäufe)
Auf Facebook teilenAuf X teilen
So eskaliert zurzeit die Lage in Kasachstan
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
5 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
5
Antibiotika-resistentes Bakterium ist im All mutiert
Erstaunlicher Fund im All: Ein gefährliches Bakterium ist laut einer Studie auf der ISS mutiert. Es sei jetzt anders als das Gegenstück auf der Erde.

Auf der Raumstation ISS haben Forscher einen Bakterienstamm gefunden, der offenbar mutiert ist. Das Bakterium E. bugandensis ist auf der Erde gefürchtet, weil es gegen viele Antibiotika resistent ist und Menschen, die bereits wegen anderen Krankheiten geschwächt sind, befallen und unterschiedliche Infektionen auslösen kann.

Zur Story