Im Hafen von Marina di Carrara an der toskanischen Küste wird derzeit die Megayacht Scheherazade renoviert. Das zuständige Unternehmen Italian Sea Group bestätigte entsprechende Berichte der «Financial Times».
Dass die Scheherazade derzeit renoviert werden kann, sorgt international für Erstaunen. Die Megayacht wurde im Mai 2022 vom italienischen Finanzministerium im Rahmen der Sanktionen gegen Russland festgesetzt. Wem die Megayacht tatsächlich gehört und wer den Staff, der nach wie vor an Bord ist, finanziert, sagen die Behörden bis heute nicht. Und auch die Italian Sea Group wollte nicht verraten, woher das Geld für die Renovation kommt.
Sowohl die «Financial Times» als auch die italienische «La Stampa» gehen davon aus, dass Eduard Chudainatow, ehemaliger Präsident des russischen Mineralölunternehmens Rosneft, der Besitzer der Megayacht ist.
Dabei könnte es sich aber um einen Strohmann handeln: Laut einem Bericht der «New York Times» gehen die US-Behörden davon aus, die Scheherazade könnte eigentlich Wladimir Putin gehören. Gestützt wird diese These von Untersuchungen des Teams von Kreml-Kritiker Alexej Nawalny: Die beiden Journalisten Maria Pewtschich und Georgij Alburow Recherchen berichteten im März 2022, dass sich Leibwächter Putins auf oder in der Nähe der Yacht befänden. Zudem soll ein Mitarbeiter bestätigt haben, dass die Yacht Putin gehöre.
Wie es möglich ist, dass ein aufgrund von Sanktionen festgesetztes Schiff renoviert wird, erklärten die italienischen Behörden derweil nicht. Die Agenzia del Demanio, die die beschlagnahmten Vermögenswerte verwaltet, spricht von «Wartungsarbeiten», welche mit dem Finanzministerium abgestimmt worden seien. Weitere Details gibt es nicht – «Informationen über eingefrorene Vermögenswerte sind vertraulich», so die Begründung.
Die Scheherazade gilt als Yacht mit besonders spektakulärer Ausstattung. An Bord befinden sich unter anderem einen Wellness-Bereich, Hubschrauberdecks und ein Fitnessstudio. Der Wert des 140 Meter langen Schiffs wird auf stattliche 700 Millionen Dollar geschätzt – also rund 612 Millionen Franken. (dab)
Fr. Meloni , übernehmen Sie
Hätte ich doch nur in Dollars investiert ...