Der als Koch von Kremlchef Wladimir Putin bekannt gewordene russische Geschäftsmann Jewgeni Prigoschin hat erstmals direkt öffentlich eingeräumt, die berüchtigte Söldnertruppe «Wagner» gegründet zu haben. Seine Erklärung wurde vom seinem Unternehmen Konkord veröffentlicht.
Den Anfang genommen habe sein Unterfangen 2014, berichtet das russische Medium «Meduza», sich auf Konkord berufend. Prigoschin habe damals gemäss eigenen Aussagen wie «viele andere Geschäftsleute» Übungsplätze aufgesucht, um eine Gruppe zu rekrutieren, welche die Russen schützen würde. Mit den sich dort aufhaltenden Kämpfern habe er allerdings nur sein Geld verschleudert, so Peroschgin. So beschloss er, selbst eine Gruppe zu gründen.
Dann brüstete er sich mit ihrer Leistung: Ihrem Mut und ihrer Tapferkeit sei die «Befreiung» vieler Gebiete in Luhansk und Donezk zu verdanken gewesen.
Zuvor hatte Prigoschin Verbindungen zur «Wagner»-Truppe nie klar benannt. Im Gegenteil: Er habe sogar Gerichtsverfahren gegen russische Medien, die über ihn recherchierten, eingeleitet, berichtet «CNN».
Zuletzt liess er aber indirekt durchblicken, dass es sich um sein Projekt handelte. Auch Insider hatten das bestätigt. Kremlchef Wladimir Putin hatte die Gruppe ebenfalls beim Namen genannt, nachdem jahrelang die Existenz bestritten worden war. Der Machtapparat in Moskau behauptet aber weiter, sich nicht einzumischen.
CNN sieht in Prigoschins Ankündigung «den Höhepunkt eines allmählichen Hervortretens aus dem Schatten». Es könnte Ausdruck sich verschiebender Machtverhältnisse sein, da Putins Kampagne in der Ukraine in den letzten Wochen ins Stocken geraten ist.
Kürzlich hatte ein Video in Russland für Aufsehen gesorgt, das den Geschäftsmann und Putin-Freund beim Rekrutieren von Gefängnisinsassen als Kämpfer für den Ukraine-Krieg zeigen soll. Wenige Tage darauf veröffentlichte Konkord bizarre Aussagen, welche den Auftritt Prigoschins weder bestätigten noch dementierten. So schrieben sie:
Und weiter:
Russland hatte 2014 völkerrechtswidrig die ukrainische Halbinsel Krim annektiert und mit der Unterstützung der Separatisten in den ostukrainischen Gebieten Donezk und Luhansk begonnen. Prigoschin bestätigte nun auch Einsätze der «Wagner»-Gruppe in Syrien, anderen arabischen Ländern sowie in Afrika und Lateinamerika. Die Männer seien «Helden» und «zu einer Säule unsere Heimat» geworden, schrieb er. «Wagner»-Söldner waren demnach auch im Sudan, in Mali und Libyen.
Lange Zeit habe er die Männer, die das «Rückgrat des russischen Patriotismus» bildeten, nicht «verraten» wollen, erklärte Prigoschin. «Ich bin stolz darauf, dass ich ihr Recht verteidigen konnte, die Interessen ihres Landes zu verteidigen.» Jetzt sei die «Zeit der Offenbarung» gekommen. Insgesamt sollen heute rund 5000 Kämpfer für «Wagner» aktiv sein.
Der Westen hat den 1961 im damaligen Leningrad (heute St. Petersburg) geborenen Prigoschin, der einst als Koch mit Putin Bekanntschaft geschlossen hatte, mit Sanktionen belegt. Die USA haben für seine Ergreifung eine Belohnung ausgesetzt. (saw/sda/dpa)
Realsatire 🥴
Allerdings, wenn man sich mal mit den Wagner Typen auseinandersetzt und u.A. Videos von denen gesehen hat, bleibt das Lachen stecken.
Die Herrschuften können sich gleich hinter der Einsatzgruppe Dirlewanger einreihen.
Übler Haufen.