Tschetscheniens Machthaber Ramsan Kadyrow hat seit einigen Wochen einen Tesla-Cybertruck. Diesen präsentierte er regelmässig stolz seinen Followern auf den sozialen Medien. Nun scheint das Fahrzeug allerdings nicht mehr zu funktionieren. Der Schuldige laut Kadyrow: Tesla-Chef Elon Musk. «Er hat etwas Schlimmes getan», wettert Kadyrow auf Telegram, «Musk hat den Cybertruck aus der Ferne deaktiviert».
Diese Aktion sei «nicht sehr männlich», kritisiert Kadyrow. «Wie kannst du das tun, Elon?», fragt er deshalb auf Telegram. Denn zuvor sei er mit dem Cybertruck zufrieden gewesen. «Das Fahrzeug hat sich im Kampf hervorragend bewährt. Es erwies sich als wendig und bot der Besatzung guten Schutz», schreibt der Tschetschene.
Kadyrow hatte im August behauptet, einen Cybertruck von Elon Musk als Geschenk erhalten zu haben. Der Tschetschene hatte sich beim Milliardär für das Fahrzeug bedankt, ihn nach Russland eingeladen und versprochen, den Cybertruck im Ukraine-Krieg einzusetzen. Auf Bildern ist zu sehen, wie Kadyrow ein Maschinengewehr auf dem Dach des Autos montiert hatte.
Elon Musk bestreitet, Kadyrow tatsächlich das rund 100'000 Franken teure Fahrzeug geschenkt zu haben. «Sind Sie wirklich so zurückgeblieben, dass Sie glauben, ich hätte einem russischen General einen Cybertruck geschenkt?», so Musks Antwort auf einen Post des US-Autors und Journalisten Seth Abramson auf Musks Plattform X. Die Behauptung sei «ein weiteres Beispiel dafür, wie sehr die etablierten Medien lügen».
Ramsan Kadyrow steht international wegen schwerster Menschenrechtsverstösse in der Kritik. Bürgerrechtler werfen dem glühenden Unterstützer von Kremlchef Wladimir Putin auch Morde an politischen Gegnern, Folter von Gefangenen und Entführungen vor. Kadyrow besetzt öffentliche Ämter mit Verwandten und verstösst mit schweigender Billigung des Kremls immer wieder auch demonstrativ gegen Gesetze. (dab)
Die Fahrzeuge sind auch in den USA ständig in der Werkstatt.