Man wollte austeilen, haute sich aber selber an die Stirn – so in etwa ist es der russischen Botschaft in Schweden ergangen. Der Hintergrund: Benzinpreise, eine Karte und ein Tweet.
Am Montag veröffentlichte die russische Botschaft Schwedens auf Twitter eine Karte, die die aktuellen Benzinpreise in Europa farblich veranschaulicht. Die Idee ist klar: Man will zeigen, wie schlecht es dem Westen geht (weil das Benzin da so teuer ist), und wie gut man es in Russland (wo der Sprit hundsbillig ist) hat. Tatsächlich ist der Kontrast zwischen dem dunkelgrünen Russland und dem feuerwehrroten Finnland frappant.
Gasoline prices per liter, 9 January 2023 pic.twitter.com/cUbJjhuVQx
— Russian Embassy, SWE (@RusEmbSwe) January 17, 2023
Genau so frappant ist jedoch auch der farbliche Unterschied zwischen Russland und der russischen Krim, obwohl doch beide ein Land sind ... Moment, was? Auch die sogenannten Volksrepubliken von Lugansk und Donezk erstrahlen im ukrainischen gelb. Man könnte fast meinen, Russland anerkenne jetzt doch die Landesgrenzen, um die es seit Jahren Krieg führt.
Und als wäre es nicht schon peinlich genug, kommt auch noch der Kosovo dazu, von dem keine Daten ersichtlich sind; er ist schwarz eingefärbt – im Gegensatz zum orangen Serbien. Serbien erkennt den Kosovo als eigenen Staat nicht an und sieht darin bloss eine abtrünnige Provinz. Zuletzt haben die Spannungen vor Ort wieder zugenommen. Dass Russland als historischer Verbündeter nun über einen öffentlichen Kanal die beiden voneinander trennt, dürfte Serbien wohl vor den Kopf stossen.
Auch wenn es sich um eine Karte einer externen Organisation handelt, so ist es doch sehr peinlich, wenn man als staatliche Stelle etwas publiziert, ohne sich dabei an die eigenen, teils schlichtweg falschen Prinzipien zu halten. Übrigens: In Russland sind seit dem 8. Januar Karten, die die «alten» Grenzen (also Krim und die Republiken bei der Ukraine) zeigen, verboten. Sie gelten als «extremistisches Material».
(cpf)