Als Russland im Februar 2022 die Ukraine überfiel, kündigten grosse westliche Unternehmen an, ihre Tätigkeit in dem Land einzustellen. Zwei Jahre danach zeigt sich, dass grosse Konzerne weiter in dem autoritären Land operieren. Namentlich: Coca-Cola, Pepsi, Nestlé oder Unilever.
Coca-Cola Co. war eine der ersten Firmen, die versprachen, Russland aus Protest zu verlassen. Mit Blick auf die westlichen Sanktionen gegen den Aggressor verfügte der amerikanische Softdrink-Konzern, dass seine Partner in Russland die Produktion und Belieferung der Coca-Cola-Produkte einstellen.
Stand heute sind die beliebten Produkte immer noch in den Supermarkt-Regalen zu finden – und nicht nur das. Mit Dobry Cola gibt es einen neuen Marktführer in Russland, der nicht nur verdächtig ähnlich aussieht wie Coca-Cola, sondern auch ähnlich schmecken soll, wie Bloomberg berichtet.
In most countries: Would you like Coca Cola or Coke Zero?
— Jonny Tickle (@jonnytickle) July 28, 2023
In Russia: Would you like Uzbek Coke, knock-off Russian Coke (Dobry Cola), Georgian Coke, Polish Coke Zero, or Kazakh Coke? pic.twitter.com/S1TOSAGCYh
Doch Dobry Cola ist gar kein eigentliches Konkurrenzprodukt. Es wird nämlich von Multon Partners produziert, der Firma, die zuvor für die Produktion von Coca-Cola in Russland zuständig war. Diese Firma gehört der in London ansässigen Coca-Cola HBC, die wiederum zu 21 Prozent dem US-Mutterkonzern gehört.
Das originale Cola wird aus Nachbarländern wie Georgien oder Kasachstan importiert. Russland hat nämlich ein Gesetz verabschiedet, dass Markenprodukte auch ohne die Einwilligung der jeweiligen Firmen importiert werden dürfen. Damit ist das originale Coca-Cola weiterhin auf Platz drei der meistverkauften Softdrinks in Russland (hinter Dobry Cola und dem Softgetränk einer russischen Firma).
Shame on YOU@CocaCola
— Lew Anno Suport#Israel #Ukraine 24/2-22 (@anno1540) April 8, 2024
Coca-Cola HBC's Russian division quadruples profits on “Dobry Cola” sales after corporation vows to leave the country
"Coca-Cola hugs putin..."
The profits of Multon Partners LLC, the Russian division of Coca-Cola HBC Holdings B.V., totaled 10.25 billion… pic.twitter.com/5eF0OD7KGI
Mit PepsiCo Inc. vermeldete ein weiterer US-Getränkeriese im September 2022 seinen Rückzug aus Russland. Der Konzern hielt Wort und stoppte den Verkauf von Pepsi, Mountain Dew, 7Up und Co.
Allerdings brachte Pepsi nur wenig später mit Evervess einfach eine neue Cola auf den Markt. Dasselbe in grün – wortwörtlich. Daneben folgte mit Frustyle eine Limonade, die stark an Mirinda erinnert.
"PepsiCo с марта возобновит производство Pepsi в России под брендом Evervess. Будет трудно отличить вкус Pepsi от вкуса Evervess. Говорят, он будет абсолютно идентичным." pic.twitter.com/2mnjb1hi7B
— luba voropaeva (@lvoropaeva) February 2, 2023
Westliche Lebensmittelkonzerne wie Unilever und Nestlé müssten ihre Produktionsstätten geradezu verscherbeln. Dies verlangt der Kreml mit einer Art «Austrittssteuer». Doch dazu sind diese nicht bereit.
Nestlé betont, man sei zwar weiterhin in Russland tätig, habe jedoch:
Der französische Joghurt-Konzern Danone und der dänische Bierproduzent Carlsberg wurden von Russland praktisch enteignet. Die französische Supermarktkette Auchan, die Benetton Group und die Sandwich-Kette Subway machten gar nicht erst Anstalten, ihre Tätigkeit in Russland einzustellen.
(rbu)
Wenn sie nicht dürfen, erfinden sie einfach ein Gesetz um es zu klauen. Und sie machen nicht mal vor Menschen halt. Beispiel: die entführten knapp 20'000 ukrainischen Kinder, die per Gesetz vom Kreml-Gnom von seinen Stiefelleckern 'adoptiert' wurden. 😤
Wundert mich nicht. Solche Megakonzerne betreiben gerne Greenwashing für das Image, wollen am Ende aber einfach Kohle machen….egal wo, egal mit wem, alles egal.
Ich bin da also weder, überrascht, erstaunt noch geschockt. Und der Ukraine hilft es am Ende auch nicht wenn kein Pepsi im russischen Regal steht.
Gibt viel wichtigere Player die da echten Impact haben.