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Russland

Putin kritisiert Westen für Umgang mit J.K. Rowling – ihr Konter sitzt

Putin kritisiert Westen für den Umgang mit Harry-Potter-Autorin Rowling – ihr Konter sitzt

25.03.2022, 17:5330.03.2022, 16:35
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Am Donnerstag hat Russlands Präsident Wladimir Putin in einer weiteren TV-Ansprache über die westliche Welt hergezogen. Diesmal im Mittelpunkt: Die angebliche Cancel Culture des Westens.

Putin kritisierte unter anderem, dass zuletzt immer wieder Konzerte mit Musik von bekannten russischen Künstlern wie Pjotr Tschaikowski oder Sergei Rachmaninow gestrichen wurden. «Sie versuchen, eine tausend Jahre alte Kultur auszulöschen – unsere Leute», so der russische Präsident. Er verglich die Situation mit den 1930er-Jahren, als die Nazis aus ihrer Sicht problematische Bücher verbrannten, und sagte: «So etwas ist dank unserer Kultur in unserem Land undenkbar.»

Als weiteres Beispiel für die westliche Cancel Culture nannte Putin den Umgang mit Harry-Potter-Autorin J.K. Rowling. Die Britin stand zuletzt bei vielen Fans aufgrund ihrer Haltung gegenüber Trans-Personen in der Kritik. «Der Westen hat zuletzt Joanne Rowling gecancelt. Eine Kinderbuchautorin, die Bücher auf der ganzen Welt verkauft hat», erklärte Putin. «Und das nur, weil sie den Erwartungen der Gender-Normen nicht entsprach.»

Diesen Vergleich liess Rowling nicht auf sich sitzen. Die Britin wendete sich über Twitter an Putin und schrieb in einem Post: «Kritik an der westlichen Cancel Culture sollte nicht von solchen Leuten geäussert werden, die derzeit Zivilisten abschlachten, nur weil sie sich wehren. Oder solchen, die ihre Kritiker verhaften und vergiften.»

In ihrem Post teilte Rowling einen Artikel der BBC über den Kreml-kritischen Politiker Alexei Nawalny. Der Gegner Putins wurde diese Woche wegen Betrugs in besonders grossem Umfang zu neun Jahren Haft verurteilt. Im Jahr 2020 war Nawalny Opfer eines Mordanschlags mit dem chemischen Kampfstoff Nowitschok geworden und hatte diesen nur knapp überlebt.

Rowling hatte sich in der Vergangenheit immer wieder gegen die gesellschaftliche und rechtliche Gleichstellung von Transfrauen mit Frauen ausgesprochen, die bereits mit weiblichen Geschlechtsorganen geboren wurden. In der Ukraine-Krise sammelt sie derzeit Spenden mit ihrer Organisation Lumos für ukrainische Kinder. (dab)

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60 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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The man who shot liberty valance
25.03.2022 18:16registriert September 2020
Stell dir vor, du bist der Präsident des grössten Landes der Erde.. seit tausend Jahren existiert es, trotz allem Und dann kommst du und vermasselst es dermassen!
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James McNew
25.03.2022 18:43registriert Februar 2014
Laut Berichten sollen ja russische Soldaten in Mariupol Bücher sammeln und verbrennen, die von der ukrainischen Geschichte und Nation handeln, von wegen Cancel Culture. Aber eben, Widerspüche aufzuzeigen bringt eh nichts, Putin wendet sich ja nicht wirklich an den Westen, wo ihm eh fast niemand mehr etwas glaubt, sondern an seine Unterstützer im Inland und sich selbst…
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So oder so
25.03.2022 18:29registriert Januar 2020
Kann man nicht Ernst nehmen. Der soll sich mit Trump Gut verstanden haben , ich Begreife Langsam Wieso.
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