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100 vermummte Jugendliche randalieren in Lausanne nach Tod von Teenager

Video: watson/Emanuella Kälin

100 vermummte Jugendliche randalieren in Lausanne – Videos zeigen Verwüstung

Eine Versammlung junger Menschen ist am Sonntagabend in Lausanne ausser Kontrolle geraten. Die Polizei wurde mit pyrotechnischen Gegenständen beworfen, Mülltonnen brannten und ein Bus wurde beschädigt.
25.08.2025, 04:3525.08.2025, 15:17

Auch einen Tag nach den Ausschreitungen sind die Schäden zu sehen. Am Sonntagabend randalierten rund 100 vermummte Jugendliche.
Nach Mitternacht kehrte Ruhe ein, wie die Polizei mitteilte. Die Einsatzkräfte zogen «nach mehreren Stunden der Gewalt» teilweise ab, wie die Kantonspolizei Waadt in der Nacht zu Montag auf der Plattform X mitteilte. Nach Mitternacht kehrte Ruhe ein.

Zuvor hatten sich nach Angaben der Polizei rund hundert Jugendliche ab 21.30 Uhr im Stadtteil Prélaz versammelt. Vermummte Jugendliche nahmen die Polizei laut Communiqué mit pyrotechnischen Gegenständen ins Visier. Die Feuerwehr stand demnach im Einsatz, um die verschiedenen Brandherde zu löschen.

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Die Vermummten setzten auch Fahrzeuge in Brand.Bild: suisse alert/screenshot

Bilder, die über soziale Netzwerke verbreitet und von der Zeitung «24 Heures» auf ihrer Webseite übernommen wurden, zeigten umgekippte Müllcontainer auf der Strasse und brennenden Abfall auf der Fahrbahn. Ausserdem war ein beschädigter Bus der Lausanner Verkehrsbetriebe TL zu sehen. Auch am Tag danach waren die Schäden deutlich sichtbar, wie Aufnahmen von watson zeigen.

Video: watson/Emanuella Kälin

Tödlicher Unfall auf Flucht vor Polizei

Die Polizei ging davon aus, dass sich die Jugendlichen vermutlich versammelt hatten, nachdem sie vom Tod eines 17-Jährigen erfahren hatten. Dieser war am frühen Sonntagmorgen bei einem Rollerunfall in Lausanne ums Leben gekommen. Er war auf der Flucht vor einer Polizeipatrouille heftig gegen eine Mauer geprallt.

Der Roller war als gestohlen gemeldet, wie die Waadtländer Kantonspolizei mitteilte. Ein Polizeiauto sei dem 17-jährigen Schweizer mit Wohnsitz in Lausanne mit Blaulicht mit einer Entfernung von mehr als hundert Metern gefolgt.

Ersten Ermittlungen zufolge habe der Rollerfahrer die Kontrolle über das Fahrzeug verloren, als er auf einer 30 Kilometer pro Stunde beschränkten Strasse mit überhöhter Geschwindigkeit über eine Bodenschwelle gefahren sei. Die Staatsanwaltschaft des Kantons Waadt eröffnete laut Polizeiangaben eine Strafuntersuchung.

Keine Verletzten

Bis Montagmittag waren der Polizei keine Verletzten auf Seiten der Demonstranten bekannt. Und es seien auch keine Polizisten verletzt worden, teilten die Stadt Lausanne sowie die Kantonspolizei Waadt und die Stadtpolizei Lausanne mit. Die Ermittlungen waren weiterhin im Gang, um zu versuchen, die Urheber dieser Gewalttätigkeiten zu identifizieren und sie den zuständigen Behörden anzuzeigen. Die Verkehrsbetriebe tl reichten eine Strafanzeige wegen Sachbeschädigung ein.

Bereits Anfang Juni hatte sich in Lausanne ein ähnlicher Fall ereignet: Eine 14-Jährige war mit dem Motorrad schwer gestürzt, als sie sich einer Polizeikontrolle entziehen wollte. Die Jugendliche wurde schwer verletzt ins Universitätsspital CHUV gebracht, wo sie ihren Verletzungen in der Folge erlag. (dab/sda)

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326 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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NixMussAllesKann
25.08.2025 06:03registriert Dezember 2020
Kurz gesagt…. Da stiehlt ein Junge einen Roller und flüchtet damit von der Polizei (2 Straftaten). Währenddessen macht der Junge einen Selbstunfall und stirbt.

Was hat die Polizei falsch gemacht? Was hätte dir Polizei anders machen sollen? In welcher Welt leben wir heute, dass man wegen dem auf den Strassen so randaliert?
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BandwagonFan#1
25.08.2025 06:32registriert April 2022
Hoffen wir mal, dass dies keine Vorboten sind, dass es auch bei uns bald französische Verhältnisse gibt, wo es langsam einfach zum guten Ton gehört, immer mal wieder zu randalieren.

Ich dachte eigentlich immer unsere CH-Jugend sei vernünftiger in dieser Hinsicht...
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merli80
25.08.2025 05:57registriert April 2018
Wir nähern uns immer mehr französischen Verhältnissen an...
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