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Khashoggis Söhne vergeben Mord an ihrem Vater – entgehen Täter der Todesstrafe?

Khashoggis Söhne vergeben Mord an ihrem Vater – entgehen die Täter so der Todesstrafe?

22.05.2020, 13:0222.05.2020, 14:19
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In this photo released by Saudi Press Agency, SPA, Saudi Crown Prince Mohammed bin Salman, right, shakes hands with Salah Khashoggi, a son, of Jamal Khashoggi, in Riyadh, Saudi Arabia, Tuesday, Oct. 2 ...
Salah Khashoggi schüttelt Kronprinz Mohammed bin Salman die Hand.Bild: AP/Saudi Press Agency

Die Familie des ermordeten regierungskritischen saudischen Journalisten Jamal Khashoggi hat den Tätern nach eigenen Angaben vergeben. «Wir, die Söhne des Märtyrers Jamal Khashoggi, erklären, dass wir denjenigen verzeihen, die unseren Vater getötet haben», schrieb Khashoggis ältester Sohn Salah am Freitag auf Twitter.

Dieser Schritt kann bedeuten, dass die Täter der Todesstrafe entgehen. Khashoggis türkische Verlobte Hatice Cengiz und Menschenrechtler reagierten mit scharfer Kritik, weil sie befürchten, dass die wahren Schuldigen straffrei ausgehen.

Die Erklärung kommt kurz vor dem Ende des muslimischen Fastenmonats Ramadan an diesem Wochenende. Traditionell werden zu diesem Anlass in vielen muslimischen Ländern Amnestien verkündet. Salah Khashoggi zitierte aus dem Koran, wonach diejenigen auf Gottes Lohn hoffen dürften, die vergäben und für Ausgleich sorgten.

Ein saudisches Strafgericht hatte im Dezember im Fall Khashoggi fünf Männer in einem international kritisierten Verfahren zum Tode verurteilt, drei Angeklagte erhielten hohe Haftstrafen.

Insgesamt standen elf Personen vor Gericht. Die Namen der Angeklagten sollten unter Verschluss bleiben, bis die Urteile rechtskräftig sind. Der saudische Analyst Ali Schihabi kam am Freitag zu dem Schluss, dass die Täter nun der Todesstrafe entgingen, da die Familie nach dem in Saudi-Arabien geltenden islamischen Recht (Scharia) das Recht zur Vergebung habe.

Khashoggi war am 2. Oktober 2018 im saudischen Konsulat in Istanbul von einem Spezialkommando aus Riad getötet worden, als er Papiere für die Hochzeit mit seiner Lebensgefährtin Hatice Cengiz abholen wollte. Die saudische Regierung räumte den Mord auf internationalen Druck hin ein. Kronprinz Mohammed bin Salman bestritt aber, die Tötung selbst angeordnet zu haben. In den Ermittlungen führten aber die Spuren in das direkte Umfeld des Monarchen.

Wurde Khashoggis Sohn unter Druck gesetzt?

Hatice Cengiz schrieb am Freitag auf Twitter, dieser abscheuliche Mord habe keine Verjährungsfrist. Niemand besitze das Recht, seinen Mördern zu vergeben. Der Chef der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch, Kenneth Roth, twitterte, man könne sich nur ausmalen, welche «Kombination aus Bestechungen und Drohungen» die Söhne dazu gebracht habe, den brutalen Mördern ihres Vaters zu vergeben.

Die UN-Sonderberichterstatterin für den Fall, Agnès Callamard, erklärte, Saudi-Arabien habe wiederholt bewiesen, dass das Land im Falle Khashoggis keine Gerechtigkeit walten lassen wolle. «Das ist das letzte Teil des Straffreiheitspuzzles, der letzte Akt einer Justizparodie, die vor der Weltöffentlichkeit gespielt wird.» Die Mörder würden frei herumlaufen. Callamard war in einem Untersuchungsbericht zu dem Schluss gekommen, dass es glaubwürdige Hinweise auf eine mögliche persönliche Verantwortung des Kronprinzen Mohammed und anderer ranghoher Vertreter Saudi-Arabiens gebe.

Salah Khashoggi, der in Saudi-Arabien lebt, hatte sich bereits früher im Namen der Familie zu dem Mord geäussert. Nach der Tat kondolierten ihm König Salman und der Kronprinz bei einem Besuch im Palast. Im vergangenen Herbst warf Salah Khashoggi dann Gegnern Saudi-Arabiens vor, den Tod seines Vaters für ihre Zwecke missbrauchen zu wollen. (sda/dpa)

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Die Chronologie des Falls Khashoggi
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Die Chronologie des Falls Khashoggi
2. Oktober: Der saudische Journalist Jamal Khashoggi besucht das saudische Konsulat in Istanbul. Er benötigt Papiere, um seine türkische Verlobte heiraten zu können. Seitdem fehlt von ihm jede Spur.
quelle: ap/trt world
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Fall Khashoggi: Ein Mord mit politischen Konzequenzen
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19 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Walser
22.05.2020 13:11registriert Februar 2018
Wer soviel Geld und damit Einfluss wie die Ölscheichs hat, kommt letztendlich in JEDEM Land auf diesem Planeten ungeschoren davon.
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Therealmonti
22.05.2020 13:49registriert April 2016
War wohl für Kashoggi's Söhne die einzige Alternative.
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Ichweissmeinennamennichtmehr
22.05.2020 13:40registriert Januar 2020
Ich frag mich grad wieviel Geld die Söhne kassiert haben?! Was muss man für Folter und Abschlachtung eines Menschen zahlen? Abschlachten so hat der Folterer und Mörder es selber genannt... die Beweise und Aufnahmen davon hat Jamal Khashoggis selber geliefert. Ich hoffe die Herren werden glücklich mit dem Blutgeld!
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