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Klimaseniorinnen wollen Schweiz nötigenfalls beim Europarat melden

Les Ainees pour le climat Suisse reagissent apres la publication de la decision de La Grande Chambre de la Cour europeenne des droits de l'homme suite a la requete deposee par les Ainees pour le  ...
Die Klimaseniorinnen in Strassburg.Bild: keystone

Klimaseniorinnen wollen Schweiz nötigenfalls beim Europarat melden

29.05.2024, 11:1329.05.2024, 11:47
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Die Klimaseniorinnen haben am Mittwoch die Rechtskommission des Ständerats scharf kritisiert. Das Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte sei für die Schweiz bindend und dürfe nicht ignoriert werden. Falls nötig werde der Europarat informiert.

Die Schweiz sei verpflichtet, dieses Urteil umzusetzen. «Die Menschenrechte unterliegen nicht politischen Mehrheiten», sagte Rosmarie Wydler-Wälti, Co-Präsidentin der Klimaseniorinnen, vor den Medien. «Wir erwarten vom Bundesrat, dass er die Institutionen und den Rechtsstaat konsequent schützt und einer allfälligen Erklärung des Ständerats keine Folge leistet», sagte

Vom Parlament verlangen die Klimaseniorinnen, dass es «seiner Verantwortung nachkommt». Sollte dies nicht eintreffen, wollen die Klimaseniorinnen das Ministerkomitee des Europarates einschalten und dieses über «jegliche Entwicklungen und Unterlassungen in der Schweiz informieren».

Das Ministerkomitee des Europarates hat die Aufgabe, die Umsetzung von Urteilen des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR) zu überprüfen.

Rechtskommission will Urteil ignorieren

Auslöser für diese Ankündigung war ein Entscheid der Rechtskommission des Ständerates vom 21. Mai. Sie kam zum Schluss, dass der EGMR mit seinem Klima-Urteil «das Recht auf unzulässige Weise überdehnt» habe.

Die Kommission beantragte, eine Erklärung abzugeben, dass die Schweiz keinen Anlass sehe, dem Urteil weitere Folge zu leisten. Der Ständerat wird in der Sommersession über die Annahme dieser Erklärung entscheiden.

«Urteil ist zufällig auf die Schweiz gefallen»

Der EGMR hatte Anfang April dem Verein Klimaseniorinnen Recht gegeben und eine Verletzung der Menschenrechtskonvention durch die Schweiz festgestellt. Die Schweiz sei ihren Aufgaben beim Klimaschutz nicht nachgekommen.

«Das Urteil ist zufällig auf die Schweiz gefallen», sagte Wydler-Wälti weiter. Es hätte auch ein andere Land angeklagt werden können. «Wir können das Urteil auch als Chance ansehen und so zu einem Vorbild für andere Staaten werden.» (sda)

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45 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Lai Nair
29.05.2024 12:03registriert Dezember 2016
Mit "Mut" hat das eigentlich nicht sehr viel aber um so mehr mit einer gewissen Sturheit und Wichtigtuerei zum tun
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ehyou
29.05.2024 12:09registriert August 2018
Das Urteil war von Anfang an eine Kompetenzüberschreitung.. Der Klimawandel betrifft alle.. nicht nur die Senioren. Der Entscheid aus dem Ausland ist doch nicht mit Auflagen verbunden soviel ich weiss..
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Horst-Rüdiger
29.05.2024 13:22registriert März 2020
Aus dem Europarat kann man auch austreten. Aber das ist nicht der Punkt und auch nicht dass diese Klimasenioren mit ihrem Alter und ihren Kindern wahrscheinlich einen sehr grossen "Fussabdruck" hinterlassen werden.
Sondern die Hitzesommer als ihr Hauptargument: Das ist völlig absurd und müsste eigentlich gerade ein Gegenargument sein, um noch mehr C02 zu produzieren. Ältere Menschen sterben meist im Winter nicht im Sommer, weil durch die Kälte ihr Körper besonders anfällig ist. Corona lässt grüssen.
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