Aussendepartement prüfte mögliche Anerkennung Palästinas – die Sonntagsnews
Swisscom spendete 30'000 Franken für JA zur E-ID – scharfe Kritik
Vor der Abstimmung über die E-ID in sieben Tagen ist laut «NZZ am Sonntag» eine Diskussion über die Zulässigkeit von Kampagnenspenden entbrannt. Es geht um eine Zuwendung der Swisscom für die Ja-Kampagne: 30'000 Franken soll das Telekomunternehmen gespendet haben, wie die Zeitung mit Verweis auf die Plattform «Politikfinanzierung» der Eidgenössischen Finanzkontrolle schrieb. Bundesnahe Betriebe seien grundsätzlich an die politische Neutralität gebunden. Die Spende habe die Gegner der E-ID auf den Plan gerufen. «Wir prüfen nun eine Abstimmungsbeschwerde», sagte Monica Amgwerd, Kampagnenleiterin der Partei Digitale Integrität Schweiz. Die Swisscom habe sich verteidigt: Sie habe den Auftrag, zu Digitalisierung und Datenschutz beizutragen, teilte sie der Zeitung mit.
Aussendepartement prüfte mögliche Anerkennung Palästinas
Das Aussendepartement hat laut «SonntagsBlick» hinter den Kulissen eine völkerrechtliche Beurteilung einer möglichen Anerkennung Palästinas vorgenommen. Die Zeitung verlangte nach eigenen Angaben gestützt auf das Öffentlichkeitsgesetz Einsicht in das am 10. Juni fertiggestellte Gutachten. Doch das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) habe sich dagegen gewehrt. Begründet habe das EDA dies unter anderem damit, dass eine Offenlegung die aussenpolitischen Interessen und die internationalen Beziehungen der Schweiz «wesentlich beeinträchtigen» könnte. «Die Schweiz findet, eine Anerkennung soll dann erfolgen, wenn diese einen positiven Effekt für die Zwei-Staaten-Lösung hat. Dies ist im Moment nicht der Fall», sagte der Schweizer Botschafter in Israel, Simon Geissbühler im Interview mit der Zeitung.
Viel mehr Sexismus und Rassismus während Frauen-EM in der Schweiz
Der europäische Fussballverband Uefa hat gemäss «SonntagsZeitung» während der diesjährigen Fussball-Europameisterschaft in der Schweiz 1901 beleidigende Posts festgestellt. Zwei von drei Meldungen zielten direkt auf einzelne Spielerinnen ab, wie die Zeitung schrieb. Uefa erstellte das Monitoring demnach zusammen mit den Plattformen von Meta, Titkok und X. Es sei um Sexismus, Rassismus und Homophobie gegangen. Die Zahl sei ein klarer Anstieg gegenüber der EM 2022 in England. Auch abseits der sozialen Medien erleben die Frauen Anfeindungen. So erzählten Spielerinnen und Funktionärinnen der Zeitung von abwertenden oder anzüglichen Zurufen im Stadion.
Gesundheitskosten der Schweizer steigen konstant – der Anteil am Budget jedoch nicht
Der Anteil der Gesundheitskosten am durchschnittlichen Haushalt ist nach Angaben der «NZZ am Sonntag» über die vergangenen 20 Jahre weitgehend konstant geblieben. Gaben die Schweizer Haushalte 2003 im Durchschnitt 11,1 Prozent ihrer Einkünfte für die Gesundheit aus, waren es 2022 11,3 Prozent, wie die Zeitung schrieb. Sie basierte die Berichterstattung auf einer Auswertung der Haushaltsbudgeterhebungen des Bundes durch den Vergleichsdienst Comparis. Neuere Zahlen lägen nicht vor. Rechne man aber die zuletzt überdurchschnittlich starken Prämienerhöhungen hinzu, steige der Anteil der Gesundheitskosten laut Comparis auf 12,5 Prozent. Das seien 1,4 Prozentpunkte mehr als im Jahr 2003.
Bund schickt x Mahnungen an subventioniertes Konsumentenforum
Der Bund hat dem Konsumentenforum nach Informationen der «SonntagsZeitung» über Jahre etliche Mahnungen geschickt. Leistungen wurden nicht oder nur mangelhaft erbracht und Fristen verpasst, wie die Zeitung schrieb. Die Organisation setze sich aus liberaler Warte für den Schutz von Konsumentinnen und Konsumenten ein. Jährlich habe sie 80'000 Franken vom Eidgenössischen Büro für Konsumentenfragen (BFK) erhalten. Fürs Jahr 2023 musste die Organisation dem Bund rund die Hälfte der Subventionen rückwirkend zurückzahlen, wie die Zeitung dem Geschäftsbericht 2024 entnahm. Sie habe dies mit dem zum Fokus auf privat finanzierte Ombudsstellen begründet. Das BFK habe in einer Verfügung geschrieben, dass die Finanzhilfe «wegen mangelhafter Erfüllung teilweise zurückgefordert» werde.
Bund prüft Schutzmassnahmen für Schweizer Weinbranche
Das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) prüft laut der «NZZ am Sonntag» eine umstrittene Idee. Künftig soll – so der Vorschlag – nur noch Wein importieren dürfen, wer gleichzeitig dieselbe Menge im Inland kauft, wie die Zeitung schrieb. «Damit wollen wir den Marktanteil unserer Winzer erhöhen», sagte Philipp Matthias Bregy, Mitte-Präsident und Vorsteher des Branchenverbands Schweizer Reben und Weine. Wirtschaftsminister Guy Parmelin habe dem BLW mit der Prüfung des Vorschlags beauftragt. Bisher habe der Bundesrat diese Idee stets abgelehnt und gerade im Sparprogramm eine ganz andere verfolgt, nämlich die Versteigerung der Importkontingente, schrieb die Zeitung.
SBB prüft Schliessung von Depots für Güterverkehr
SBB Cargo hat gemäss «SonntagsBlick» die mögliche Schliessung von Depots ins Auge gefasst. Es geht um die Depots in Brig VS, Chiasso TI und Buchs SG, wie die Zeitung schrieb. Noch sei der Entscheid nicht definitiv gefallen, sagte ein SBB-Sprecher der Zeitung. Um die Mitarbeitenden früh einzubinden, habe das Unternehmen vergangenen Dienstag das Lokpersonal über anstehende «Neustrukturierungen» informiert. Sollte es zu Schliessungen kommen, wäre dies frühstens 2027 der Fall, wie die Zeitung schrieb. Wie viele Stellen betroffen wären, lasse sich laut der SBB noch nicht beziffern. Der Verband der Schweizer Lokführer befürchte, dass zusätzliche Früh- und Nachtschichten für das Personal anfallen könnten.
Junge-Tat-Bosse treffen sich mutmasslichem Rechtsterroristen
Ein mutmasslicher Terrorist aus den Niederlanden hat nach Angaben von «SonntagsBlick» Kontakt zu der rechtsextremen Gruppierung Junge Tat in der Schweiz gehabt. Ein Foto zeigt den 24-Jährigen mit den Chefs der Schweizer Gruppierung, Manuel Corchia und Tobias Lingg, wie die Zeitung schrieb. Auch der österreichische Identitäre Martin Seller sei darauf zu sehen. Die Aufnahme entstand laut «SonntagsBlick» im Sommer 2024 bei einem Strategietreffen in Deutschland. Die Schweizer sollen den Niederländer demnach auch bei Veranstaltungen in Italien und in Österreich getroffen haben. Zurzeit sitze der 24-Jährige in den Niederlanden Untersuchungshaft. Die Ermittler verdächtigen ihn, einen Terroranschlag vorbereitet zu haben, wie die Zeitung schrieb.
Ex-Fedpol-Chefin mit Israel-Nähe von Uni-Veranstaltung ausgeladen
Die Universität Bern hat nach Informationen der «NZZ am Sonntag» die ehemalige Fedpol-Chefin Nicoletta della Valle von einer geplanten Veranstaltung ausgeladen. Della Valle hätte im März 2026 die Abschlussrede für den Studiengang Public Administration halten sollen, wie die Zeitung schrieb. Gründe für die Ausladung habe die Hochschule nicht genannt. Della Valle habe selber auf ein «mögliches Reputationsrisiko» hingewiesen, teilte eine Sprecherin der Universität der Zeitung mit. Zuletzt geriet die ehemalige Chefin des Bundesamts für Polizei wegen ihrem neuen Mandat bei einer israelischen Investmentfirma in die Schlagzeilen. Das Eidgenössische Justiz- und Polizeidepartement werde sie nochmals schriftlich an die Wahrung des Amts- und Berufsgeheimnisses erinnern, schrieb die Zeitung.
Schweizer Jobsuchende sind ehrlicher als ausländische
Schweizer Jobsuchende haben laut einer in der «SonntagsZeitung» publizierten Auswertung ihre Bewerbungen weniger schöngefärbt als jene aus dem Ausland. Innerhalb der Schweiz hielten sich Bewerberinnen und Bewerber aus der Deutschschweiz mehr an die Wahrheit als Arbeitsuchende aus der Westschweiz, wie die Zeitung aufgrund einer Analyse des Prüfunternehmens Aequivalent schrieb. Die Firma habe über 3600 Bewerbungsunterlagen aus den vergangenen Jahren ausgewertet. Demnach zeigten sich Frauen und über 55-Jährige konformer als Männer beziehungsweise jüngere Bewerber, wie die Zeitung schrieb. Über alle Dossiers hätten gut drei Viertel der Lebensläufe mindestens einen Aspekt enthalten, der nicht korrekt, unvollständig oder irreführend gewesen sei. (sda/con)
