International
Schweiz

EU-Innenminister einigen sich auf Verteilung von 120'000 Flüchtlingen – gegen den Willen der Osteuropäer

EU-Innenminister einigen sich auf Verteilung von 120'000 Flüchtlingen – gegen den Willen der Osteuropäer

22.09.2015, 17:3222.09.2015, 17:49
Mehr «International»

Die EU-Innenminister haben bei ihrem Sondertreffen per Mehrheitsbeschluss die Umverteilung von 120'000 Flüchtlingen in Europa beschlossen. Die Entscheidung sei «durch eine grosse Mehrheit von Mitgliedstaaten» gefasst worden.

Dies teilte die luxemburgische EU-Ratspräsidentschaft am Dienstag im Kurzbotschaftendienst Twitter mit. Gegen die Umverteilung von Flüchtlingen aus stark belasteten Ankunftsländern wie Italien und Griechenland hatte sich bis zuletzt eine Reihe osteuropäischer Staaten gewehrt. Ungarn, Rumänien, Tschechien und die Slowakei stimmten gegen den Kompromiss, berichteten Diplomaten. Details zu der Einigung blieben zunächst offen.

Der Streit um die Umverteilung blockiert seit Monaten ein abgestimmtes Vorgehen der Europäer in der Flüchtlingskrise. Nach einem gescheiterten Innenministertreffen in der vergangenen Woche hatte unter anderem Deutschland für die nächste Sitzung mit einem Mehrheitsbeschluss gedroht.

Die EU-Kommission hatte vorgeschlagen, in den kommenden beiden Jahren 120'000 Flüchtlinge aus den stark belasteten Ländern Italien, Griechenland und Ungarn über verbindliche Quoten auf die anderen EU-Staaten zu verteilen. Ungarn als Quotengegner lehnte es für sich aber ab, entlastet zu werden.

(meg/aeg/sda/dpa)

Flüchtlinge kämpfen gegen Grenzen

1 / 15
Flüchtlinge kämpfen gegen Grenzen
15. September, Istanbul, Esenler Busbahnhof: Die Regierung hält Tickets an die Grenze zurück, Flüchtlinge protestieren.
quelle: getty images europe / ahmet sik
Auf Facebook teilenAuf X teilen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
3 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
3
Missbrauchs-Studie hat auch für Reformierte Folgen – so viele Austritte wie noch nie

2023 sind in der Deutschschweiz so viele Menschen aus den reformierten Landeskirchen ausgetreten wie nie zuvor. Die Entwicklung ist gemäss einer Umfrage auch die Folge der Diskussionen um sexuellen Missbrauch in der römisch-katholischen Kirche.

Zur Story