Hat die Schweiz wirklich einfach Pech gehabt und ist Opfer der Launen Donald Trumps geworden, als er unser Land einem Monsterzoll von 39 Prozent unterwarf?
Eine neue Anekdote verfestigt diesen Eindruck. Ausgeplaudert hat diese niemand Geringeres als Wirtschaftsminister Guy Parmelin bei einem Mittagessen mit Politikern, wie die SonntagsZeitung unter Berufung auf mehrere übereinstimmende Quellen schreibt.
Demzufolge wollten kurz vor Ablauf der Frist am 1. August, an welchem Trumps Zölle in Kraft treten sollten, noch zahlreiche weitere Länder, wie eben auch die Schweiz, beim US-Präsident vorsprechen. Rund 20 Termine standen für Trump an.
Doch nach dem Telefon mit Karin Keller-Sutter kam es anders. Trump schien nach dem verunglückten Austausch mit der Bundespräsidentin keine Lust mehr auf Gespräche zu haben. Laut der Parmelin-Anekdote haben Trumps Leute deshalb mehrere Länder kontaktiert, um ihnen von einem Anruf beim impulsiven US-Präsidenten abzuraten. Sie wollten ein zweites Debakel, wie beim Gespräch mit Keller-Sutter, verhindern.
Eines der informierten Länder war Norwegen, das ebenfalls bei Trump auf der Terminliste stand. Doch nach der Warnung wurde das Telefonat abgesagt. Zu schliessen, dass dieses Vorgehen die Norweger vor Schlimmeren bewahrt hat, ist spekulativ – doch Fakt ist, dass die Skandinavier, wie die Schweiz nicht Mitglied der EU, am 1. August einen wesentlich günstigeren Zollsatz von 15 Prozent aufgebrummt bekamen.
Guy Parmelins Mediensprecher Urs Widmer bestätigte, dass der Wirtschaftsminister die Geschichte erzählt hatte, gegenüber der «SonntagsZeitung»:
Die Schweizer Unterhändler hatten mit US-Finanzminister Scott Bessent nämlich ursprünglich einen Deal ausgehandelt, der für die Schweiz vorteilhafte Bedingungen enthielt. Doch Trump wollte nichts davon wissen, wie er Keller-Sutter, die sich vor Ablauf der Frist erkundigen wollte, weil es noch keine Rückmeldung gab, während des Telefons wissen liess.
Stattdessen erhöhte der US-Präsident den zuvor angedrohten Zoll von 31 auf 39 Prozent, ohne dass dafür eine nachvollziehbare Erklärung vorgelegen hätte. Die Zölle sind bis heute in Kraft. Die Schweiz hat jüngst in Person von Guy Parmelin neue Gespräche in Washington, D.C., geführt. Ob diese zu einer Verbesserung der Lage für die Schweiz führen, ist noch nicht klar. (con)
War das clever von ihr? Wahrscheinlich nicht.
Dafür war es ehrlich. Die Einzige die nicht gekuscht und geschleimt hat. Das ist auch viel Wert.
Wenn ich sehe wie die Techbosse mit Trump am Tisch sitzen, und einer nach dem anderen den Kopf noch tiefer reinstecken, wird mit k***übel.